Seniorenarbeit ist viel mehr als nur Kaffee trinken

Sulzbach. Zwölf Jahre lang kümmerte sich Gertrud Lorig als Gruppenleiterin in der katholischen Jugend Altenwald. Dann war sie 40 Jahre lang fern der Heimat, arbeitete als Pfarrhaushälterin in Dieblich an der unteren Mosel und im Dörfchen Ockfen an der Saar. Doch dann zog es sie mit 68 Jahren im Oktober 1997 wieder in ihre Heimat zurück - nach Sulzbach-Altenwald

 Gertrud Lorig. Foto: Langenstein

Gertrud Lorig. Foto: Langenstein

Sulzbach. Zwölf Jahre lang kümmerte sich Gertrud Lorig als Gruppenleiterin in der katholischen Jugend Altenwald. Dann war sie 40 Jahre lang fern der Heimat, arbeitete als Pfarrhaushälterin in Dieblich an der unteren Mosel und im Dörfchen Ockfen an der Saar.Doch dann zog es sie mit 68 Jahren im Oktober 1997 wieder in ihre Heimat zurück - nach Sulzbach-Altenwald. Hier bezog sie ihr Elternhaus, kümmerte sich um ihre krank gewordene Schwester. Und sehr zur Freude der Pfarrgemeinde in Altenwald engagierte sie sich zwölf Jahre lang als Sprecherin der Senioren im Pfarrgemeinderat und ab 1998 in der Leitungsgruppe des Seniorenclubs Frohsinn. Im Februar 2000 übernahm sie mit Helene Bommer sogar dessen Vorsitz und führte den Club unter dem Leitgedanken "Seniorenarbeit ist mehr als nur Kaffee trinken". Alle drei Wochen kümmerte sie sich um eine Veranstaltung. Halbtagesfahrten - meist im Frühling und Herbst - waren stets ausgebucht. Vorträge von der Polizei oder Notaren wurden von ihr organisiert, und Kurt Mohr vom DRK in Sulzbach kam mit Blutdruckmessgeräten vorbei, um die Senioren über gesundheitliche Aspekte zu informieren. "Wenn Not am Mann ist, hilft er auch heute noch bei den Seniorentreffen und gibt die Getränke aus", lobt Lorig. Vor allem die Begegnungen lagen ihr bei all den verschiedenen Veranstaltungen am Herzen: "Sie waren mir immer das Wichtigste, sie haben mich jung gehalten. Ich war sozusagen mit Leib und Seele dabei", sagt die engagierte Rentnerin.

Jetzt wurde sie vor Kurzem beim Neujahrsempfang der CDU im Regionalverband mit einer Urkunde für ihren Einsatz geehrt. Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer überreichte ihr das Dokument. Doch Gertrud Lorig stellt klar: "Ohne das Team hätte ich es nicht geschafft." Spontan fallen ihr dabei zwei Namen ein: "Gretel Magic war von der Gründung an dabei, Helene Bommer hilft bis heute. Sie hätten die Auszeichnung noch mehr verdient als ich."

Im Januar 2011 ist Gertrud Lorig mit 82 Jahren von ihrem Ehrenamt zurückgetreten, mit Rosel Goß hat sie eine Nachfolgerin gefunden. Im Pfarrbrief der Gemeinde verabschiedete sie sich mit den Worten: "Jetzt kommt eine andere. Sie ist eine andere und hat das Recht, eine andere zu sein." Und Lorig ist sich sicher: "Sie erledigt ihre Aufgabe sehr gut." Doch noch immer nimmt sie sich die Zeit, betagte Menschen zu besuchen und auf die Veranstaltungen des Seniorenclubs zu gehen, "schließlich bin ich ja jetzt selbst ein dicker Senior". dla

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