Senioren werden zu Europa-Experten

Saarbrücken. Kein Bangemachen vor dem Euro und Europa: Speziell ausgebildete Senioren gehen bald in Schulen und Altenheime und wollen dort bei Jung wie Alt für die Vorteile Europas wie Frieden, Wirtschaftswachstum und Geldwertstabilität werben

 Europa in einem guten Licht darstellen und für seine Idee werben: Das wollen die Teilnehmer der neuen Aktion "Senioren für Europa". Foto: Becker & Bredel

Europa in einem guten Licht darstellen und für seine Idee werben: Das wollen die Teilnehmer der neuen Aktion "Senioren für Europa". Foto: Becker & Bredel

Saarbrücken. Kein Bangemachen vor dem Euro und Europa: Speziell ausgebildete Senioren gehen bald in Schulen und Altenheime und wollen dort bei Jung wie Alt für die Vorteile Europas wie Frieden, Wirtschaftswachstum und Geldwertstabilität werben. "Senioren für Europa", heißt das Modellprojekt des Europäischen Zentrums Robert Schuman im französischen Scy-Chazelles, das jetzt in Verbindung mit der grenzüberschreitenden Seniorenvereinigung Europ'age Saar-Lor-Lux e.V. erstmals auch in Deutschland anläuft.

"Gesucht werden noch Männer und Frauen, die sich eine Woche lang kostenlos zu solchen Senior-Europa-Experten schulen lassen wollen", sagt Richard Stock, Leiter des Centre Européen Robert Schuman, nahe Metz. In Frankreich ist das Projekt "Senioren für Europa" schon 2002 zeitgleich zur Einführung des Euro-Bargeldes gestartet und hat sich seither zum Erfolgsmodell entwickelt. In Zusammenarbeit mit dem französischen Verband ehrenamtlich aktiver Senioren AGIR wurden bereits Dutzende Europa-Referenten ausgebildet, die zu Schülern und Altenheimbewohnern gehen und ihnen Ängste um den Euro, zu viel EU-Bürokratie und Migrationsprobleme nehmen. Die Resonanz in Frankreich war bisher fast durchweg positiv. In Deutschland hat daher Europ'age Saar-Lor-Lux - in engem Kontakt zu AGIR und dem luxemburgischen Seniorenverband RBS - nun die Idee mit aufgegriffen.

Die erste kostenlose einwöchige Schulung der ehrenamtlichen Senior-Europa-Experten in deutscher Sprache fand bereits Ende 2010 in Saarbrücken statt. Am 7. Februar beginnt eine neue Schulung in Saarbrücken. Gelehrt werden: Allgemeines Hintergrund-Wissen über Europa, Pädagogik und ein selbst gewähltes Thema. Die speziell geschulten Europa-Referenten erhalten für ihre ehrenamtlichen Besuche in Schulen und Altenheimen später zwar kein Honorar, können aber Fahrt- und andere Unkosten von der Steuer absetzen. Angestrebt werden auch enge Kontakte zu Europapolitikern sowie zu EU-Behörden in Brüssel und Straßburg. 2011 ist Europäisches Jahr des Ehrenamtes, am 5. Mai 2011 der nächste Europatag. red

Interessenten für die Schulung können sich anmelden bei Europ'age Saar-Lor-Lux, Altes Rathaus am Schlossplatz, 66119 Saarbrücken, Tel. (06 81) 5 06 43 15, E-Mail: info@europ-age.eu

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