Selbstloser Dienst am Nächsten

Kreis St. Wendel. Dank der guten grundlegenden und medizinischen Versorgung haben Menschen heute das Glück, immer älter zu werden. Doch den Rückgang an körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit kann man nicht aufhalten und so ergeben sich mit dem allgemeinen Älterwerden mitunter immer längere Zeiten der Pflegebedürftigkeit

Kreis St. Wendel. Dank der guten grundlegenden und medizinischen Versorgung haben Menschen heute das Glück, immer älter zu werden. Doch den Rückgang an körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit kann man nicht aufhalten und so ergeben sich mit dem allgemeinen Älterwerden mitunter immer längere Zeiten der Pflegebedürftigkeit.Zwölf besonders verdiente freiwillige Pflegekräfte aus den Landkreisen Neunkirchen und St. Wendel wurden am Donnerstag im Landratsamt Ottweiler ausgezeichnet. Staatssekretärin Gabi Schäfer überreichte die Urkunden und Medaillen. "Das Thema Pflege und Unterstützung ist uns allen wichtig. Wir danken denen, die alles in ihrer Kraft Stehende tun und dabei sicherlich auch mal Freude erfahren, aber auch viele Sorgen und Mühen auf sich nehmen."

Um die Situation betroffener Menschen zu verbessern, hat das Saarland ein Siegel für Pflegedienste eingeführt, das Netz an ambulanten und stationären Angeboten verdichtet und Pflegestützpunkte eingerichtet, die Hilfe und Beratung anbieten.

Auch die Landräte Cornelia Hoffmann-Bethscheider vom Kreis Neunkirchen und Udo Recktenwald vom Kreis St. Wendel gratulierten den Geehrten. Obwohl die Selbstverwirklichung heute großen Stellenwert besitze, müsse der Dienst am Nächsten ebenfalls im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit stehen, so Hoffmann-Bethscheider. Recktenwald bezeichnete das Engagement der Geehrten unter Zurückstellung der eigenen Bedürfnisse als "gelebten christlichen Wert". Als Beispiel des Erfolgs nannte er Marliese und Klaus Mecklenburg aus Eisen, dank deren Unterstützung die behinderte Tochter wertvolle Dienste beim Kreis St. Wendel leisten kann. Die seit zehn Jahren an Parkinson erkrankte Ehefrau pflegt Wilfried Adrat aus Kohlhof. Die Auszeichnung freute ihn: "Es ist eine tolle Sache, dass wir von der Landesregierung einen aufbauenden Motivationsschub erhalten."

Erfreut und überrascht war auch Annelie Roth aus Namborn-Roschberg. Sie pflegt die Mutter im Rollstuhl und den demenzkranken Vater. "Die Familie muss viel zurückstecken, ohne ihre Unterstützung wäre das gar nicht machbar." Trotz der unzweifelhaften Mühen war allen Geehrten auch die Freude gemeinsam, die sie mit den Angehörigen erleben. Ursula Schmidt aus Schiffweiler-Heiligenwald, vorgeschlagen von der Deutschen Multiple Sklerose-Gemeinschaft, fällt die Versorgung ihres erkrankten Mannes leicht: "Ich tue das gerne. Mit ist wichtig, dass ich mit meinem Mann zusammen sein kann."

Vorschläge für die Pflegemedaille können alle Bürger vorbringen. red

Auf einen Blick

Aus dem Landkreis Neunkirchen erhielt die Medaille Hans Seidel, der sich trotz eigenen hohen Alters um die bettlägerige Ehefrau kümmert; außerdem Wilfried Adrat, ebenfalls für die Pflege der Ehefrau, Ursula Schmidt für die Versorgung ihres Mannes, Alwin Weis, für die engagierte Pflege der alzheimerkranken Frau und Hans Krausbeck, der seiner lungenkranken Frau zur Seite stand. Ingrid Jung und Maria Altmann wurden in Abwesenheit geehrt.

Geehrt wurden aus dem Landkreis St. Wendel Janya Marx für die Pflege ihres Schwiegervaters, das Ehepaar Marliese und Klaus Mecklenburg für die Unterstützung ihrer behinderten Tochter, Annelie Roth aus Roschberg für die Pflege ihrer Eltern, sowie Ulrike Schmeier in Abwesenheit. red

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