Selbstkritische Töne zum 25-jährigen Jubiläum

Saarbrücken. Die 110 Jahre alte Gasgebläsehalle der Völklinger Hütte bildete am Donnerstagabend den Rahmen zum Jubiläumsfestakt des Saarländischen Museumsverbandes (SMV). "Der Verband ist 1987 nicht als fertige Organisation vom Himmel gefallen", sagte Stefan Weszkalnys, der Präsident des SMV

 Der neu gewählte Vorstand und die Mitarbeiter des SMV mit dem Präsidenten Stefan Weszkalnys, Geschäftsführer Rainer Raber und Vizepräsident Meinrad Maria Grewenig (von links). Foto: Heike Theobald

Der neu gewählte Vorstand und die Mitarbeiter des SMV mit dem Präsidenten Stefan Weszkalnys, Geschäftsführer Rainer Raber und Vizepräsident Meinrad Maria Grewenig (von links). Foto: Heike Theobald

Saarbrücken. Die 110 Jahre alte Gasgebläsehalle der Völklinger Hütte bildete am Donnerstagabend den Rahmen zum Jubiläumsfestakt des Saarländischen Museumsverbandes (SMV)."Der Verband ist 1987 nicht als fertige Organisation vom Himmel gefallen", sagte Stefan Weszkalnys, der Präsident des SMV. Als "Verband der Saarländischen Heimatmuseen" aus der Taufe gehoben, wuchs die Organisation in 25 Jahren zu einem "Dienstleister heran, der die Rahmenbedingungen für die Arbeit saarländischer Museen schafft", erklärte SMV-Geschäftsführer Rainer Raber. Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer sprach von erfolgreicher Pionierarbeit.

Museen seien nicht nur die Schatzkammern des Saarlandes, sondern "eine Verortung unserer Identität in einer globalen Welt", erklärte der Generaldirektor des Weltkulturerbes Völklinger Hütte und Vizepräsident des SMV, Meinrad Maria Grewenig. Gerade in Zeiten elektronischer Medien seien Museen authentische Orte von Geschichte und Kultur. Wenngleich ein Jubiläumsfestakt Anlass zum Schulterklopfen bietet, widmeten sich die Redner auch der kritischen Frage, welche Instrumente gegen mangelnde Akzeptanz der Bevölkerung geschaffen werden können. Raber regte vereinfachte Strukturen in der saarländischen Kulturlandschaft an. Museen seien Orte der Identität. Es zu schaffen, dass sich die Bevölkerung stärker mit den Museen identifiziere, sei eine Aufgabe der Zukunft.

Thomas Wurzel, Vorsitzender des Hessischen Museumsverbandes, ging auf die Zusammenarbeit zwischen SMV und Tourismuszentrale Saar ein. Museen als touristische Ziele zu vermarkten sei zwar schön. "Aber was, wenn die Hinweise zu verschlossenen Türen führen?", fragte Wurzel und regte an, die Öffnungszeiten zu überdenken. Mahnende Worte fand er auch für die Politik. Die Schuldenbremse erreiche den Museumsalltag. Die öffentliche Hand sei jedoch nicht befreit von der Verantwortung für den Erhalt des kulturellen und geschichtlichen Erbes. hth

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