Selbst das Wetter spielte mit

Baumholder · Die Fußball-Bundeswehr-Nationalmannschaft und Studenten der Ohio Wesleyan University trafen sich im Brühlstadion zum Benefizspiel. Der Erlös geht an die Stefan-Morsch-Stiftung und die SZ-Aktion „Hilf-Mit“.

 Die Studenten der Ohio Wesleyan University (schwarz) spielten gegen die Bundeswehr-Fußball-Nationalmannschaft (weiß). Fotos: B & K

Die Studenten der Ohio Wesleyan University (schwarz) spielten gegen die Bundeswehr-Fußball-Nationalmannschaft (weiß). Fotos: B & K

 Spieler aus Delaware überreichten die amerikanische Flagge.

Spieler aus Delaware überreichten die amerikanische Flagge.

 Malik Fathi unterstützte die Bundeswehr-Mannschaft.

Malik Fathi unterstützte die Bundeswehr-Mannschaft.

Thomas Tuchel gab grünes Licht. Und sorgte damit dafür, dass dem Benefizspiel der Bundeswehr-Fußball-Nationalmannschaft und der Ohio Wesleyan University am Mittwoch in Baumholder ein Sahnehäubchen aufgesetzt wurde. Der Trainer von Mainz 05 gestattete seinem Spieler nicht nur, nach Baumholder zu fahren, sondern auch, dort für die Bundeswehr zu spielen. Denn Malik Fathi ist Bundesliga-Profi, und er ist Reservist. Zwei Mal hatte er am Mittwoch schon mit seinem Verein trainiert. Und dann stand der zweimalige Nationalspieler gut eine halbe Stunde auf dem Platz, holte mit seinem Team einen Rückstand auf und siegte am Ende 2:1 gegen die jungen Amerikaner aus Delaware, die derzeit von Baumholder aus Deutschland bereisen. "Bis zum Schluss wurde gekämpft", zeigte sich Fifa-Schiedsrichter Christian Dingert, der das Spiel leitete, beeindruckt. "Ich konnte viel laufen lassen, das Spiel war zweikampfstark und intensiv, aber fair."

Nach der sehr flotten Partie war Fathi dann auch die Attraktion im Brühlstadion. Schnell war er von Kindern umlagert, die sich ihre Fußballschuhe signieren ließen. Hier ein Foto, dort ein Autogramm - Fathi lächelte immer und war ein Profi zum Anfassen. "Es ist ja nicht immer so, dass ich belagert werde, mal werde ich erkannt, mal nicht", erzählt der Fußballer und fügt hinzu: "Hier war es völlig legitim und entspannt."

Es war ihm eine Herzensangelegenheit, beim letzten Spiel des Team-Managers, General Heinrich Fischer, vor dessen Pensionierung im September dabei zu sein. Und Herz zeigte er auch in einer anderen Sache: Er hatte ein Trikot, auf dem die Spieler von Mainz 05 unterschrieben haben, mitgebracht. Auf dieses konnten die rund 750 Zuschauer bieten. Das Höchstgebot lag wenige Minuten vor Ende der Laufzeit bei 175 Euro. Da bot Fathi selbst auf sein eigenes Trikot 250 Euro - und schenkte es dem bis dahin Höchstbietenden.

Schließlich war es ein Benefizspiel. Der komplette Erlös der Eintrittsgelder geht zu gleichen Hälften an die Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld und die Aktion "Hilf-Mit!" der Saarbrücker Zeitung. Auf den symbolischen Schecks, die Fischer sowie OWU-Trainer Jay Martin an die Repräsentanten der Hilfsorganisationen, Emil Morsch und Melanie Mai, übergaben, standen noch jeweils 1650 Euro. Doch es sollten noch mehr werden. Die OWU-Studenten hatten spontan gesammelt und 100 Euro zusammenbekommen. Dem standen auch die Bundeswehr-Kicker nicht nach - und spendeten 135 Euro.

Spenden waren auch in anderer Form gefragt. Denn auf dem Sportplatzgelände des VfR Baumholder, der das Spiel in sein Sportfest integriert hatte, stand nicht nur das Info-Mobil der Bundeswehr, sondern auch der große, rote Doppeldecker-Bus der Stefan-Morsch-Stiftung. Dort ließen sich mehr als 20 Männer und Frauen für die Stammzellen-Spenderdatei typisieren. Auch Fathi ließ sich Blut abnehmen - und ist ab sofort registriert. "Meine Mutter hat mir schon oft den Wink gegeben, dass ich das machen soll", erzählt er. "Und heute hat es gepasst."

Gepasst hat an diesem Abend so gut wie alles. Sogar das angekündigte Gewitter fiel aus. Und Fischer hatte ein dickes Lob für die Organisatoren parat. In seiner achtjährigen Amtszeit als Team-Manager habe er noch nie ein Spiel erlebt, das so professionell organisiert gewesen sei. Und dann noch ein Sieg seiner Mannschaft - dazu Fischer: "Mission erfüllt."

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