Seit 25 Jahren am Ruder

Dudweiler. Der tägliche Blick in den Briefkasten dürfte für Günter Hary zu einer der erfreulichsten Tätigkeiten geworden sein in diesen Tagen, denn Tag für Tag trudelt neue Glückwunschpost von Freunden und Bekannten bei ihm ein, zuletzt sogar aus Übersee. Den Entfernungsrekord hält ein Gratulationsschreiben von Kapitän zur See Günter Fritz, Kommandeur des Bundeswehrkommandos in den USA

 Ein Vereinskapitän mit Geist und Ideenreichtum, das ist Günter Hary. Foto: Michael Meding/MK

Ein Vereinskapitän mit Geist und Ideenreichtum, das ist Günter Hary. Foto: Michael Meding/MK

Dudweiler. Der tägliche Blick in den Briefkasten dürfte für Günter Hary zu einer der erfreulichsten Tätigkeiten geworden sein in diesen Tagen, denn Tag für Tag trudelt neue Glückwunschpost von Freunden und Bekannten bei ihm ein, zuletzt sogar aus Übersee. Den Entfernungsrekord hält ein Gratulationsschreiben von Kapitän zur See Günter Fritz, Kommandeur des Bundeswehrkommandos in den USA. Und hätten ihm seine Vorstandskameraden nicht rechtzeitig einen kameradschaftlichen Fingerzeig auf sein anstehendes, 25-jähriges Jubiläum als 1. Vorsitzender der Marinekameradschaft (MK) Dudweiler gegeben, Hary hätte dieses Ereignis vermutlich verschwitzt.Das Jahr 1967 öffnete dem damals 19-jährigen Günter Hary gleich zwei Wege in die Marine. Beruflich begann seine Karriere bei der Bundeswehr, zunächst als Marinesoldat in Glückstadt, gleichzeitig trat er der MK in Dudweiler bei. Als deren damaliger Vorstand, Fritz Bungert, 1988 aus Altersgründen auf eine weitere Kandidatur verzichtete, wurde Hary nach über 20-jähriger Vereinszugehörigkeit zum 1. Vorsitzenden gewählt. Mit Übernahme des Ruders durch ihn kam frischer Wind in die Segel der MK. Auf Basis eines regen partnerschaftlichen Austauschs mit der Besatzung des damaligen Patenschiffs des Saarlands, Zerstörer Lütjens, hob Hary eine vielseitige Palette gemeinnütziger Aktivitäten aus der Taufe. Alljährlich fanden Sommerfeste mit den Seeleuten aus Kiel und mit den Kindern des Theresienheims (Burbach) statt, Reisen zum Patenschiff nach Kiel an die Ostsee wurden organisiert, und die Kameraden der Lütjens wurden alle Jahre in den Weihnachtsmarkt von Dudweiler einbezogen, wo sie an Bord hergestellte Seemannsknotenbretter feilboten.

Als sich 2003 die Außerdienststellung des Zerstörers und damit auch die Beendigung der Patenschaft abzeichnete, kam es Hary darauf an, ein immerwährendes, sichtbares Zeichen zu setzen, das an die partnerschaftliche Beziehung zwischen Schiff und Saarland erinnern sollte. So gab sich die MK auf Harys Vorschlag hin den Namenszusatz "Zerstörer Lütjens", außerdem gelang es ihm 2007 den Anker des noch in Wilhelmshaven liegenden Schiffes nach Dudweiler zu holen. Seitdem steht er mit einem Flaggenmast an seiner Seite auf einer Grünfläche in Dudweiler, wo alle Jahre ein maritimes Ankerfest stattfindet.

Wenn Günter Hary heute Nachmittag im Vereinsheim der MK seine Mannschaft und die hinzu kommenden Gäste zur Hauptversammlung begrüßen wird, kann er sich der nicht enden wollenden Glückwünsche gewiss sein. Jeweils beim Frühstück vergangener Tage erfreute sich Hary bereits über Glückwünsche, die ihn per Post erreichten. Unter Gratulanten befinden sich unter anderen die Ministerpräsidentin des Saarlands, der Präsident des Deutschen Marinebunds, der Inspekteur der Marine und einige der ehemaligen Kommandanten des Zerstörers Lütjens.

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