Sein Auftrag: sichere Saarbahn

Saarbrücken. Rap röhrt durch die Saarbahn. Ein Mitfahrer bittet den Rap-Fan, die Musik auszuschalten. Nun dreht die ganze Clique die Handys auf. Zwei Jugendliche pusten dem Fahrgast, der aufbegehrt hat, Luft in den Nacken. Das Opfer schreibt der SZ von seiner "Angst vor der Entwicklung in der Saarbahn". Und fordert verbittert, dass endlich jemand die Regeln an Bord durchsetzt

 Der Sicherheitsdienst ist meist abends gefragt. Ein Mitarbeiter ist gerade eingestiegen. Hier folgt der zweite Mann. Foto: Saarbahn

Der Sicherheitsdienst ist meist abends gefragt. Ein Mitarbeiter ist gerade eingestiegen. Hier folgt der zweite Mann. Foto: Saarbahn

Saarbrücken. Rap röhrt durch die Saarbahn. Ein Mitfahrer bittet den Rap-Fan, die Musik auszuschalten. Nun dreht die ganze Clique die Handys auf. Zwei Jugendliche pusten dem Fahrgast, der aufbegehrt hat, Luft in den Nacken. Das Opfer schreibt der SZ von seiner "Angst vor der Entwicklung in der Saarbahn". Und fordert verbittert, dass endlich jemand die Regeln an Bord durchsetzt.

Szenen wie diese sorgten vor allem abends für ein Klima der Unsicherheit in der Bahn. Mit dieser Unsicherheit soll Schluss sein. Dafür sorgen seit Mitte September 2010 Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes im Auftrag der Saarbahn.

Die Männer in den blauen Jacken kommen gut an, wie eine erste Bilanz von SaarBahn&Bus (SBB) zeigt. Die geschulten und geprüften Bahnbegleiter sind abends und nachts in den Bahnen unterwegs.

Saarbahn-Betriebsleiter Michael Irsch (Foto: Becker&Bredel), sagt: "Wir machen mit den Sicherheitsleuten durchweg positive Erfahrungen. Viele Fahrgäste lobten diesen Service und fühlen sich nun noch sicherer. Auch vor Ort wird das Sicherheitsteam durchweg positiv aufgenommen."

Alltag für die ausgebildeten Sicherheitsfachleute sind Verstöße gegen die Beförderungsbedingungen: Fahrgäste nerven - siehe oben - ihre Nachbarn mit lauter Musik. Andere legen ihre Schuhe auf die Sitze oder trinken Alkohol in der Bahn. Die Begleiter sagen den Störenfrieden, dass das verboten ist. Wer stur bleibt, muss aussteigen. "In der Regel genügt jedoch bereits die Anwesenheit des Sicherheitspersonals, um die Lage zu entspannen", heißt es in der Bilanz.

SBB setzt deswegen die Sicherheitsleute zwischendurch auch mittags ein, damit sie nach Schulschluss auf die Spielregeln an Bord achten. Dabei sind die neuen Sicherheitsspezialisten nicht der einzige Beitrag zur Sicherheit in Bussen und Bahnen.

Saarbahn-Geschäftsführer Norbert Reuter erinnert an die 88 Busbegleiter, die schon länger im Einsatz sind und auch, wo nötig, in die Saarbahn umsteigen, um das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste zu erhöhen. Aber es gebe nun einmal gerade nach 21 Uhr mitunter schwerwiegendere "Auffälligkeiten", bei denen nur das seit September eingesetzte Fachpersonal eingreifen könne, sagt Reuter.

Das Einsatzprinzip: "Zwei Kräfte sind zusammen unterwegs. Und wo ein Fahrer Bedarf anmeldet, steigen sie gezielt zu. Die Leitstelle begleitet den Einsatz."

Der Sicherheitsdienst ist wiederum nur Teil eines umfangreichen Sicherheitskonzeptes für Saarbahnen und Busse mit ihren täglich rund 140 000 Fahrgästen. Es gibt eine Videoüberwachung an wichtigen Umsteigehaltestellen sowie die Videoaufzeichnungen in den Saarbahnzügen. Die Kameras speichern die Daten auf einer Festplatte. Solche Kameras baut SBB künftig auch in neu angeschafften Bussen ein, betont das Unternehmen.

Kostenlose Infobroschüren gibt es im Saarbrücker Kundenzentrum von SaarBahn&Bus, Dudweilerstraße 7. Geöffnet: Montag bis Freitag: 9 bis 17.45 Uhr, Samstag: 9 bis 16 Uhr.

"Viele Fahrgäste lobten diesen Service und fühlen sich nun noch sicherer."

Michael Irsch, Betriebsleiter

der Saarbahn

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