Sehnsüchtiges Wartenauf das Läuten

Sehnsüchtiges Wartenauf das LäutenZu "Silberglöcklein Leopoldsthal", SZ vom 29. Dezember Der Artikel über das "Silberglöcklein Leopoldsthal" hat auch bei mir Erinnerungen aus meiner frühesten Kindheit wachgerufen. Es war die Zeit, als ich mit meinen Großeltern von "Am Horech" "auf der Heid" war, um Kartoffeln zu ernten

Sehnsüchtiges Warten

auf das Läuten

Zu "Silberglöcklein Leopoldsthal", SZ vom 29. Dezember

Der Artikel über das "Silberglöcklein Leopoldsthal" hat auch bei mir Erinnerungen aus meiner frühesten Kindheit wachgerufen. Es war die Zeit, als ich mit meinen Großeltern von "Am Horech" "auf der Heid" war, um Kartoffeln zu ernten. Zuvor buddelte ich allerdings ein Loch, um mich bei Fliegerangriffen mit Kartoffelkraut zudecken zu können. Feindliche Flugzeuge ballerten damals auf alle frei sichtbaren Ziele. Meine Großeltern rannten bei Fluglärm hinter Hecken. Sehnsüchtig wartete ich damals auf das Läuten des "Silberglöckchens von Leopoldsthal", denn dann gab es um 12 Uhr, nach einem kurzen Gebet, aus dem mitgebrachten Korb zu essen. Eine Uhr hatten ja damals die meisten Leute nicht, die Glocke gab die Zeit an. Auch abends wartete ich auf das Angelus-Läuten, weil dann meine Großmutter mit mir nach Hause ging, um im Stall weiter zu arbeiten. Dieses Glöckchen hat also damals den Rhythmus vieler Menschen bestimmt. Auch heute höre ich noch morgens die Glocke. Wahrscheinlich hat sich ihr Ton bei mir so verfestigt, dass ich die Glocke unter vielen heraushören würde.

Toni Bayer, Wemmetsweiler

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