Sehnsucht nach Geborgenheit

Homburg/Bexbach/Kirkel. Geschenke kaufen, Tannenbaum schmücken, Plätzchen backen, Essen vorbereiten: Das ist nur die eine Seite von Weihnachten. Denn über dem ganzen Trubel sollte der christliche Hintergrund des Festes, die Geburt Christi, nicht vergessen werden. Wird er offenbar auch nicht, denn die Menschen zieht es in die Kirchen

Homburg/Bexbach/Kirkel. Geschenke kaufen, Tannenbaum schmücken, Plätzchen backen, Essen vorbereiten: Das ist nur die eine Seite von Weihnachten. Denn über dem ganzen Trubel sollte der christliche Hintergrund des Festes, die Geburt Christi, nicht vergessen werden. Wird er offenbar auch nicht, denn die Menschen zieht es in die Kirchen. "Natürlich kommen an Heiligabend mehr Menschen, Weihnachten gehen etwa ein Drittel der Erwachsenen zur Kirche", sagt Fritz Höhn (Foto: Michael Schneider), Dekan des protestantischen Kirchenbezirks Homburg. "Ich freue mich darüber", betont er. Auch wenn manche nur ein Mal pro Jahr in den Gottesdienst gingen. "Da wird jeder seine persönlichen Gründe haben. Das ist zu respektieren." Warum die Menschen gerade an Weihnachten in die Kirchen strömen? Die Motivation sei sicher bei jedem sehr unterschiedlich. Die Suche nach Geborgenheit spiele dabei aber eine Rolle. Und die "Sehnsucht nach einer Welt, die besser sein möge, als sie ist". In der Gunst der Menschen läuft Weihnachten Ostern noch immer den Rang ab. Obwohl vom Festzyklus her Weihnachten das jüngste Fest sei, Ostern das ursprünglichere. "In den Herzen der Menschen ist Weihnachten das bedeutsamere Fest." Das hänge auch mit der dunklen Jahreszeit zusammen. Da seien die Menschen ansprechbarer für Dinge, die das Gemüt bewegen. Auch Pirmin Weber (Foto: SZ), Dekan des katholischen Dekanats Saarpfalz, ist "froh über jeden, der kommt" an Heiligabend. Es sei schade, dass sie nicht öfter da seien. Im Vergleich zum Osterfest, an dem die Kirchen ebenfalls gut gefüllt seien, "kommen an Weihnachten mehr junge Leute". Weihnachten sei das Fest, das am meisten ins Herz gehe, beliebter bei den Menschen, das hänge mit dem Gefühl zusammen. Es sei das Fest des Schenkens, das Fest der Liebe. "Die Menschen brauchen das Gefühlvolle in der kalten Jahreszeit." Außerdem sei es für viele Tradition, in den Heilgabend-Gottesdienst zu gehen, schöne Erfahrungen aus der Kindheit würden damit verbunden, zählt er weitere Gründe für volle Kirchen auf. Selbst wenn Ostern das höhere Fest sei, Krippe und Kreuz gehörten zusammen. Ohne Weihnachten gebe es kein Ostern und umgekehrt. In der Weihnachtsgeschichte gehe es auch um harte Realität: In der Krippe geboren - "das war ein Kampf ums Überleben". Und was wünschen sich die beiden zu Weihnachten? "Mehr Vernunft unter den Menschen", sagt Weber. Und Fritz Höhn hofft auf ein friedliches Fest, und dass die Menschen durch das, was an Weihnachten geschehen ist, so innerlich stabilisiert werden, dass sie in ihrem Alltag standhalten.

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