Sechs Jahre uneigennütziges Engagement

Marpingen. Man sieht baufällige Holzbaracken, daneben einen Bach, der eher einer Kloake ähnelt, dazwischen zum Trocknen aufgehängte Wäsche und spielende Kinder. Ein Mofa fährt über die ungefestigte Straße, Matsch und Unrat überall. Mit erschreckenden Bildern veranschaulicht André Hinsberger die Situation in den Favelas von São Paulo, der größten Stadt Südamerikas - seiner Heimatstadt

 Einen Scheck gab es für das Projekt Casa do Zezinho. Foto: privat

Einen Scheck gab es für das Projekt Casa do Zezinho. Foto: privat

Marpingen. Man sieht baufällige Holzbaracken, daneben einen Bach, der eher einer Kloake ähnelt, dazwischen zum Trocknen aufgehängte Wäsche und spielende Kinder. Ein Mofa fährt über die ungefestigte Straße, Matsch und Unrat überall. Mit erschreckenden Bildern veranschaulicht André Hinsberger die Situation in den Favelas von São Paulo, der größten Stadt Südamerikas - seiner Heimatstadt. Der gebürtige Marpinger lebt seit nunmehr sechs Jahren in Brasilien und engagiert sich dort in sozialen Projekten. Als Sohn des Schulleiters der Gesamtschule Marpingen, Edmund Hinsberger, bot sich die Partnerschaft mit einer brasilianischen Einrichtung an, die von Schülern und Lehrern der Gesamtschule auch intensiv unterstützt wird. In diesem Rahmen präsentierte André Hinsberger am vergangenen Freitag Bilder und Eindrücke aus dem Elendsviertel São Paulos, in dem sich die Marpinger Partnerschule befindet: das Casa do Zezinho. "Das Casa ist eigentlich keine Schule, vielmehr eine umfassende, lebensbegleitende soziale Einrichtung", erklärt André Hinsberger. "Neben einem Kinderheim gibt es ein Gesundheitszentrum sowie eine schulische Nachbetreuung, die Kinder und Jugendliche umfassend bilden möchte".

Erschüttert über die Zustände

Andrés Zuhörer, Schüler der Klassenstufe 11, zeigten sich erschüttert über die Zustände. Seit sechs Jahren sind sie aktiv tätig für das Casa do Zezinho. "Wir haben im fünften Schuljahr mit unserer Klassenlehrerin Martina Pape damit angefangen, fair gehandelte Produkte und Biowaren im Pausenverkauf anzubieten. Jedes Jahr haben wir somit eine größere Summe erwirtschaftet, die stets dem Casa do Zezinho zugutekam", erklären Marco Bommer und Lisa Kunz.

Nun, als Schüler der Klasse 11, haben sie das Projekt innerhalb der Gesamtschule einer Schülerfirma übergeben, die selbstständig wirtschaftet und die Gewinne als Spende überweist. Ihre letzte Amtshandlung war die Übergabe des im vergangenen Schuljahr erzielten Betrags: Ganze 1500 Euro wurden André Hinsberger überreicht, der auch persönlich garantieren kann, dass das Geld direkt vor Ort und diesmal beim Ausbau der Gesundheitsstation eingesetzt wird. red

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