Schwitzen für den Titel

St. Wendel. "Zehn, neun, acht", schallt es durch die Räume des Fitness-Studios. Laut brüllen die Handballer der HSG Nordsaar die Zahlen in den Raum. Langhanteln liegen auf ihren Schulter, die Beine sind leicht angewinkelt. Noch "sieben, sechs, fünf" Kniebeugen müssen sie bewältigen. Die Handballer schauen zu Fitnesstrainer Kai Besch

 Jetzt heißt es hanteln: Die Spieler der HSG Nordsaar beim Krafttraining. Foto: Horst Klos

Jetzt heißt es hanteln: Die Spieler der HSG Nordsaar beim Krafttraining. Foto: Horst Klos

St. Wendel. "Zehn, neun, acht", schallt es durch die Räume des Fitness-Studios. Laut brüllen die Handballer der HSG Nordsaar die Zahlen in den Raum. Langhanteln liegen auf ihren Schulter, die Beine sind leicht angewinkelt. Noch "sieben, sechs, fünf" Kniebeugen müssen sie bewältigen. Die Handballer schauen zu Fitnesstrainer Kai Besch. "Vier, drei, zwei" schreit der ins Mikrofon. So manch einer kämpft, beißt die Zähne zusammen. "Eins" - geschafft. Kurz durchschnaufen, etwas trinken und ausruhen. Dann geht's weiter. Seit fünf Wochen quälen sich die Nordsaarmänner nun im Wald, in der Halle und vor allem im Kraftraum. Trainer Manfred Wegmann legt auf die körperliche Entwicklung seiner Spieler großen Wert: "Wir wollen körperlich stärker werden, mehr Kraft haben." Fit sein, kräftiger sein und dadurch weniger Fehler machen - das ist für Wegmann der Ausgangspunkt für eine erfolgreiche Saison. "Wir wollen besser sein als letztes Jahr, das heißt: mindestens Zweiter werden. Wenn wir verletzungsfrei bleiben, ist auch die Meisterschaft machbar", sagt der HSG-Coach zum Saisonziel. Und dafür wird geschwitzt. Die Hände zu Fäusten geballt auf den Boden aufgestützt. Der Körper gerade, angespannt. Die Arme anwinkeln und wieder durchdrücken, anwinkeln und durchdrücken. Der Schweiß tropft von den Gesichtern auf den Boden. Trotzdem schreien sie laut die Zahlen heraus "zehn, neun, acht..." Alle sind hoch motiviert. Nur so ist der Titel realistisch. "Wir haben uns zusammengesetzt und über die letzte Saison gesprochen. Wir wissen, dass alle 100 Prozent geben müssen", sagt Wegmann. Die Klasse ist stärker geworden. Für die HSG Völklingen kommt der TBS Saarbrücken als Absteiger in die Saarlandliga. Vor allem aber die Aufsteiger HC Überherrn und Untere Saar II schätzt Wegmann stark ein: "Unsere stärksten Konkurrenten sind die HG Saarlouis II und der TBS. Auch Überherrn ist nicht zu unterschätzen. Es wird bestimmt das ein oder andere Überraschungsteam geben."Der Trainer ist zufrieden13 Nordsaarspieler liegen auf dem Studioboden. In zwei Reihen hintereinander. Nur der Bauch berührt den Boden. Die Beine und Arme halten sie in der Luft. Viele Weggänge muss die HSG Nordsaar nicht verkraften. Nur Matthias Segner wechselte zu den HF Illtal, Dirk Werkle beendete seine Karriere in der ersten Mannschaft. Für sie kamen die Rückraumspieler Thomas Dell und Patrik Lengert. Zudem werden Lukas Böing und Julian Molter ihre erste Saison als Aktive spielen. Wegmann glaubt: "Thomas kann uns vor allem mit seiner Erfahrung helfen. Er ist auf Anhieb eine Verstärkung. Bei Patrik muss man noch etwas abwarten." Sorgen machen Wegmann nur einige Verletzte. Daniel Mörsdorf, zweiter Torhüter hinter Michael Jünke, kuriert an einem Knöchelbruch. Lars Kraus kämpft mit Sehnenproblemen. Alles in allem ist der HSG-Trainer aber zufrieden mit der Vorbereitung: "Die Stimmung in der Mannschaft ist gut. Das ist unsere Stärke. Wir müssen geschlossen auftreten." Diese Geschlossenheit zeigen die Nordsaarmänner auch im Kraftraum. Die Muskeln zittern, der Schweiß fließt. Trotzdem schallt es noch laut durchs Studio "...drei, zwei, eins" - endlich geschafft.

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