Schwimmübungen aus dem Handgelenk

Lebach. "Nein, ich bin keine Lebacherin, ich bin Gresaubacherin", grinst Rosel Blug und schon die ersten Worte verraten viel von der fröhlichen und resoluten Art der 80 Jahre alten Sportlerin. Seit 37 Jahren hält die jung gebliebene Rentnerin die Frauen der DLRG-Ortsgruppe Gresaubach auf Trab

 Rosel Blug mit Medaille und Urkunde. Foto: rup

Rosel Blug mit Medaille und Urkunde. Foto: rup

Lebach. "Nein, ich bin keine Lebacherin, ich bin Gresaubacherin", grinst Rosel Blug und schon die ersten Worte verraten viel von der fröhlichen und resoluten Art der 80 Jahre alten Sportlerin. Seit 37 Jahren hält die jung gebliebene Rentnerin die Frauen der DLRG-Ortsgruppe Gresaubach auf Trab. Jeden Dienstag bittet "die Rosel" ihre Schützlinge jenseits der Fünfzig in die Mehrzweckhalle Gresaubach zum Training. Bei flotter und mal ruhigerer Musik führt die gebürtige Schlesierin gymnastische Übungen vor, motiviert ihre Trainingsgäste zum Mitmachen und korrigiert bei fehlerhaften Ausführungen. Und das bereits seit 37 Jahren. "Die DLRG hat mich damals angesprochen, ob ich Lust hätte. Eine Frauen-Turngruppe gab es damals ja noch nicht. Da habe ich einfach ja gesagt", erinnert sie sich an die Anfänge.

Sie sei eine normal begabte Schwimmerin, sagt sie. Den DLRG-Sport im Wasser überlässt sie aber lieber anderen. Sie ist Spezialist für's Trockentraining. "An meiner Übungsstunde nehmen überwiegend ältere Semester teil. Unsere Jüngste ist 50 Jahre, unsere Älteste 82 Jahre alt", sagt Blug, die im Training großen Wert auf Abwechslung legt. "Wir haben viel zu lachen", betont sie. Ihre Vorbereitung auf das Training findet zu Hause statt. "Aber Vieles schüttele ich aus dem Handgelenk. Ich mache das ja schon einige Jahre." Was ihre Trainingsmethoden betrifft, so ist Rosel Blug aber immer auf dem neuesten Stand und das verdankt sie einem unerfreulichen Umstand. "Ich hatte vor drei Jahren einen Herzinfarkt und mache seitdem in einer Koronarsport-Gruppe mit. Dort hole ich mir viele Anregungen für meine Übungsgruppe", sagt sie und fügt schmunzelnd hinzu: "Ich bin dort zwar die Älteste, aber ich laufe allen noch davon."

Drei Monate nach ihrem Herzinfarkt stand sie in der Mehrzweckhalle schon wieder auf der Matte. Die verdutzten Blicke einiger Teilnehmerinnen der DLRG-Gymnastikstunde überraschten sie. "Warum denn nicht. Es ging ja wieder. Ich musste es nur etwas langsamer angehen lassen", lächelt sie. Heiner Klein ist froh, dass er seine Rosel hat. "Wer immer ein Problem hat, bei Rosel findet er ein offenes Ohr", lobt der Vorsitzende der DLRG-Ortsgruppe Gresaubach seine engagierte Vorturnerin.

Die Ehrung überraschte sie: "Ich habe zuerst gedacht, ich bin im falschen Film. Die Wahl macht mich sehr stolz", freut sich Rosel Blug über die Würdigung ihres sportlichen Wirkens. "In Gresaubach, nicht in Lebach", lacht sie.

Auf einen Blick

Sportlerehrung der Stadt Lebach, Aktive: Jazz- und Modern Dance, TV Lebach (Aufstieg in die Regionalliga); Laufabteilung des Turnvereins Lebach; Tae Kwon Do Lebach, Linda Brill (Saarlandmeisterin); Tischtennis, TTC Lebach, Hans-Joachim Szczeponek (Saarlandmeister); Fußball, FV Lebach (Aufstieg in die Landesliga); Kegeln, KSC Landsweiler (mehrere Saarlandmeisterschaften); Völkerball, Turnverein Aschbach (Saarlandpokal-Sieger); Tanzgarde Steinbach, Julia Wilhelm und Jan Schmitt (Halbfinale bei der Deutschen Meisterschaft); Schießen, Schützenverein Dörsdorf (zahlreiche Meistertitel auf Landesebene); Bogenschießen, Artur Käfer aus Hoxberg (Weltmeisterschafts-Dritter mit dem Feldbogen); Reiten, Kirsten Schmitt, (Deutsches Championat 2009 bei den Amateuren). ros

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