Schwimmer rufen Stadtrat zu Hilfe

Burbach/Malstatt. Der Vorsitzende des Schwimmvereins Malstatt-Burbach, Franz-Joseph Schreiner, hat das Treffen des "Runden Tischs Burbach" am Donnerstagabend genutzt, um auf die Existenzkrise seines Vereins hinzuweisen

Burbach/Malstatt. Der Vorsitzende des Schwimmvereins Malstatt-Burbach, Franz-Joseph Schreiner, hat das Treffen des "Runden Tischs Burbach" am Donnerstagabend genutzt, um auf die Existenzkrise seines Vereins hinzuweisen. Sollte die Stadtverwaltung dabei bleiben, die Trainingszeiten für die Vereine im Calypsobad zu verkürzen (die SZ berichtete), dann müsse sein Verein in die Insolvenz gehen. Der Verein könne die 25 bis 40 Euro pro Stunde und Bahn, die der private Calypso-Betreiber fordere, nicht leisten.Obwohl die Stadt in Gesprächen mit dem Calypso schon einiges erreicht habe, würde es immer noch rund 70 000 Euro kosten, die Zeiten wie bisher für die Vereine zu sichern, sagte Sportdezernent Harald Schindel (Linke). Die städtischen Bäder machen jedes Jahr drei Millionen Euro Miese. Eine Million müsse laut des vom Land in Auftrag gegebenen Gutachtens bei den Bädern gespart werden. Die 300 000 Euro, die jetzt gespart werden, seien nur der Anfang. Schindel: "Das ist hart für die Vereine. Aber wir haben dieses Spardiktat." Die Stadt prüfe, in ihren Bädern Bahnen für die Vereine während der öffentlichen Badezeiten abzusperren. Die Vereine wollen nun den Stadtrat überzeugen, die Pläne der Verwaltung abzulehnen. ols

Meinung

Zweierlei Spardiktat

Von SZ-RedakteurMartin Rolshausen

Saarbrückens Sportdezernent Harald Schindel (Linke) gab sich am Donnerstagabend in Burbach als Opfer fremder Mächte. Das "Spardiktat" des Landes lasse ihm keine Wahl: Er müsse auch bei den Trainingsmöglichkeiten für Vereine den Rotstift ansetzen. Das vom Land in Auftrag gegebene Gutachten der Kölner Wirtschaftsprüfer Rödl & Partner verlange, dass auch bei den Bädern gespart wird.

Die Stadtratskoalition aus SPD, Grünen und Linken hat dieses Gutachten nicht immer so ernst genommen wie jetzt. Die Gutachter haben zum Beispiel 2009 auch geraten, zwei der bisher sechs städtischen Dezernate einzusparen. 400 000 Euro könne die Stadt so einsparen. Dieses Spardiktat hat Rot-Rot-Grün ignoriert. Das damals frisch geschmiedete Stadtratsbündnis besetzte alle drei frei werdenden Dezernentenstellen nach: mit Ralf Latz (SPD), Kajo Breuer (Grüne) und Harald Schindel (Linke).

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