„Schwieriger Jahrgang“ beweist dennoch hohe Qualität

Saarbrücken · Thomas Schmitt vom Weingut Schmitt-Weber hat den Großen Staatsehrenpreis des Verbraucherministeriums erhalten. Bei der 31. Weinprämierung gab es erstmals keine Bronzemedaillen mehr.

 Thomas Schmitt vom Perler Weingut Schmitt-Weber (l.) erhielt den Staatsehrenpreis. Foto: Rup

Thomas Schmitt vom Perler Weingut Schmitt-Weber (l.) erhielt den Staatsehrenpreis. Foto: Rup

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Wenn sich die Säure von Hagebutten mit der Süße von Walderdbeeren paart, der Wein auf der Zunge liegt wie Sauerkirschkompott frisch vom Herd und dazu ein zarter Duft von Tabak über dem Glas schwebt, muss es sich um einen saarländischen Spitzenwein handeln. Doch nicht nur dieser Spätburgunder des Weinguts Helmut Herber gehörte gestern bei der 31. Weinprämierung der Landwirtschaftskammer im Saarbrücker Schloss zu den Preisträgern. "Die Reihe der qualitativ hochwertigen Weinjahrgänge setzt sich auch 2012 fort", betonte Kammerpräsident Richard Schreiner. Und das, obwohl der 2012er witterungsbedingt mit Spätfrösten im Mai ein "schwieriger Jahrgang" sei, mit einem Ertragsverlust von 28 Prozent. 112 Weinproben wurden von zehn saarländischen und vier rheinland-pfälzischen Winzern eingereicht. Zwölf erhielten die Goldmedaille, 58 die Münze in Silber. Erstmalig wurden - auch auf Wunsch der Winzer - keine Bronzemedaillen verliehen. So soll der Wert der Auszeichnung weiter gesteigert werden. Blieb 2012 noch kein eingereichter Wein ohne Auszeichnung, lag die Quote in diesem Jahr bei 67 Prozent. Neu ist auch die Verkleinerung der Jury von sechs auf vier Mitglieder. Bereits im Juni testete sie 64 trockene, 24 halbtrockene, fünf liebliche, 16 edelsüße Weine und drei Schaumweine. Den Großen Staatsehrenpreis für den besten Bewertungsdurchschnitt aller eingereichten Proben erhielt das Weingut Schmitt-Weber. Der Ehrenpreis des Kreises Merzig-Wadern ging an das Weingut Petgen-Dahm, der Ehrenpreis des Regionalverbands an das Weingut Ollinger-Gelz. Das Weingut Karl Petgen erhielt den Ehrenpreis für den besten trockenen Wein von der Deutschen Bank Luxemburg.

"Die deutschen Winzer haben die Zeichen der Zeit erkannt", lobte Staatssekretär Roland Krämer (SPD) vom Verbraucherministerium. So sei der Marktanteil deutscher Weine international gestiegen. Winzerpräsident Herber hob die Erfolge der Obermosel-Winzer hervor: "Wir haben 38 Medaillen bei der DLG-Bundesweinprämierung erhalten, davon zehn Mal Gold." 14 Mal Gold gab es beim Wettbewerb Berliner Weintrophy. Mit der Qualität der 2013 geernteten Trauben zeigte sich Herber zufrieden, auch wenn der Regen bei der Ernte zu Fäulnis führte, was den Ertrag reduzierte.

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