Schwere Überflutungen erwartet

Saarbrücken. In den vergangenen Wochen hat die Schneeschmelze im Saarland schon zwei Mal zu Hochwasser geführt. Und nun scheinen wir uns an diesem Wochenende auf schwerere Überflutungen gefasst machen zu müssen

 Ab einem Pegel von drei Metern kann die Blieskasteler Altstadt überflutet werden, so geschehen im Dezember 1993.Foto: Fredi Brabänder

Ab einem Pegel von drei Metern kann die Blieskasteler Altstadt überflutet werden, so geschehen im Dezember 1993.Foto: Fredi Brabänder

Saarbrücken. In den vergangenen Wochen hat die Schneeschmelze im Saarland schon zwei Mal zu Hochwasser geführt. Und nun scheinen wir uns an diesem Wochenende auf schwerere Überflutungen gefasst machen zu müssen.

So jedenfalls liest sich der Hochwasserlagebericht, den das Landesamt für Umwelt und Arbeit (LUA) gestern herausgegeben hat, nachdem Tauwetter und erste Regenfälle einen grundsätzlichen Wetterwechsel eingeleitet hatten. Darin heißt es: "Die Niederschläge in der Nacht zum Donnerstag in Verbindung mit der Schneeschmelze haben dazu geführt, dass alle Pegel im Saarland schon deutliche Reaktionen zeigen. Der Anstieg wird sich im Laufe des Tages und in der Nacht zum Freitag beschleunigen. Erste Scheitel werden im Laufe des Freitags erwartet. Höhe und Zeitpunkt lassen sich derzeit noch nicht bestimmt vorhersagen." Allerdings gingen die Hochwasser-Experten davon aus, dass die Flüsse wesentlich höher ansteigen als beim Hochwasser kurz vor Weihnachten. "Schädliche Überflutungen in größerem Umfang sind zu erwarten", wurde deshalb hinzugefügt.

Das Augenmerk der Behörden richtete sich gestern zunächst auf die Blies, weil hier wegen der Schneeschmelze im nahen Hochwald sowie im westpfälzischen Raum um Zweibrücken mit einem schnellen Anstieg der Fluten gerechnet wurde. Deshalb richtete der Saarpfalz-Kreis auch frühzeitig eine Katastrophenzentrale ein, um auf die absehbaren Überschwemmungen reagieren zu können. In der Mitteilung des Landkreises hieß es: "Besondere Vorsicht ist in der Altstadt von Blieskastel geboten, da ein sehr hoher Hochwasserpegel auf Grund der gegenwärtigen Prognosen nicht auszuschließen ist."

Sowohl in der Stadt Blieskastel als auch im Homburger Landratsamt gingen die Pressesprecher Fredi Brabänder und Udo Steigner davon aus, dass ein Pegelstand von vier Metern in der Stadt erreicht werden könnte. Das würde bedeuteten, dass die Altstadt wie 1993 überflutet wäre. Jedenfalls bereitete sich Torsten Geibel vom Technischen Hilfswerk in Blieskastel gestern bereits auf seinen Einsatz vor. Da gehe es voraussichtlich um das Befüllen von Sandsäcken, ein "normales Alltagsgeschäft".

Unterdessen wird der Anstieg der Saar ein wenig länger auf sich warten lassen, weil das Schmelzwasser aus den Vogesen etwas länger braucht.

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