Schwarz-weiß wie in Wohnzimmer und Küche

St. Ingbert. Mit vier Jahren war er bereits bei seinem Vater in der Werkstatt, heute ist er Geschäftsführer von Herges Stahl- und Blechbau GmbH mit Sitz in der St. Ingberter Südstraße: Manfred Herges berichtet im Gespräch mit unserer Zeitung, dass sein Werdegang aufgrund technischen Interesses relativ früh vorbestimmt gewesen sei

St. Ingbert. Mit vier Jahren war er bereits bei seinem Vater in der Werkstatt, heute ist er Geschäftsführer von Herges Stahl- und Blechbau GmbH mit Sitz in der St. Ingberter Südstraße: Manfred Herges berichtet im Gespräch mit unserer Zeitung, dass sein Werdegang aufgrund technischen Interesses relativ früh vorbestimmt gewesen sei. "Ich erinnere mich, dass ich damals die Werkstatt kehren sollte und meinem Vater gesagt habe, dass ich was ordentliches machen möchte", erzählt der heute 52-Jährige. 1940 hat Herges Großvater das Unternehmen als Hufschmied gegründet. 1980 ist der Diplom-Ingenieur und Diplom-Betriebswirt Manfred Herges ins Unternehmen eingetreten. "Ich hätte mir aber auch vorstellen können, einen anderen technischen Beruf zu ergreifen." So hätte es auch Holz werden können, hat Manfred Herges doch nach der Schule bei seinen beiden Onkeln ausgeholfen, die beide Zimmerleute waren.Nun ist es aber das Unternehmen Herges Stahl- und Blechbau geworden, das Herges von 1984 bis 1987 gemeinsam mit seinem Vater geleitet hat, der 1987 verstorben ist. Heute leitet er die Firma gemeinsam mit seinem Bruder, dem Wirtschaftsingenieur Wolfgang Herges - allerdings jeder in seinem eigenen Büro. Herges hat sich für weiße Wände und schwarze Büromöbel mit blauen Stühlen entschieden. Er sagt: "Bei mir zu Hause ist im Wohnzimmer und in der Küche auch alles schwarz-weiß." Jedoch der Meisterbrief des Großvaters, der ist in Holz gerahmt. Ebenso finden sich in Herges Büro die beiden Meisterbriefe seines Vaters, sowie seine dagegen verhältnismäßig kleinen Diplom-Urkunden. Auch Sammlerstücke wie beispielsweise eine alte Rechenmaschine gehören zum Mobiliar. Außerdem fallen zwei aus Blechen zusammengeschweißte Kunststücke ins Auge. Interessant auch zwei Sprüche: "Geht nicht, gibt es nicht" und "Die Welt ist im Aufbruch - Sie wartet nicht auf Deutschland."

 Zwei Mal Manfred Herges: in der Produktionshalle seines Betriebes und in seinem Büro. Fotos: Yvonne Handschuher

Zwei Mal Manfred Herges: in der Produktionshalle seines Betriebes und in seinem Büro. Fotos: Yvonne Handschuher

Die beiden Brüder Herges sind in der St. Ingberter Südstraße für 50 Mitarbeiter verantwortlich. "Unsere Arbeit ist sehr abwechslungsreich", sagt Manfred Herges. Und in der Tat: Wenn man sieht, dass Herges Stahl- und Blechbau GmbH Aufträge in Bexbach wie in den Arabischen Emiraten hat, kann man erahnen was er meint. Auf die Frage, ob er es jemals bereut habe, in diesem Bereich einzusteigen, antwortet Herges: "Zu Zeiten der Osterweiterung der EU hat man sich schon die Frage gestellt, wie zukunftssicher die Branche ist." Allerdings ist sich Herges heute sicher, dass Stahl- und Blechbau zukunftssicher sind, da sich viel getan habe. Dennoch sei die Voraussetzung seines Erfolges immer, dass "man besser ist, als die anderen. Der Preiskampf ist ein ständiges Problem", sagt der Geschäftsführer, der zu großen Teilen auch mit dem operativen Geschäft der Firma beschäftigt ist. "Größtenteils bin ich einer im Team." So abwechslungsreich sein Beruf allerdings auch ist, Herges könnte sich immer noch vorstellen, auch was anderes zu machen. Bedeutet für ihn: "Ich habe vor 20 Jahren schon gesagt, ich beginne, wenn ich in Rente gehe, ein Seniorenstudium." Studieren würde er wieder was Technisches. Es könnte aber auch sein, so Herges schmunzelnd, dass es mit 65 in der Firma weitergeht. > wird fortgesetzt

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