Tipps der Verbraucherzentrale Schulstart im Saarland: Das gehört (nicht) in Ranzen und Schultüte

Saarbrücken · Nach sechs Wochen sind am Montag die Sommerferien vorbei. Dann packen Kinder ihren Ranzen und Eltern füllen die Schultüten für die Erstklässler. Was da jeweils reingehört und auf welche beliebten Produkte Sie besser verzichten sollten? Die saarländische Verbraucherzentrale gibt Tipps.

 Gar nicht so einfach, das Richtige in die Schultüte zu packen. Und was gehört zu einem gesunden Schulessen?

Gar nicht so einfach, das Richtige in die Schultüte zu packen. Und was gehört zu einem gesunden Schulessen?

Foto: dpa/Peter Steffen

Am Montag, 30. August, beginnt für die ABC-Schützen der Region ein neuer Lebensabschnitt. Viele Kinder sind jetzt schon aufgeregt. Zudem erhalten die Erstklässler ja auch noch eine Schultüte voller Überraschungen. Was dort wohl drin sein mag? Für die Eltern stellen sich dagegen Fragen wie etwa diese: Was gehört eigentlich in eine Schultüte und was nicht?

Der Nachwuchs freut sich wahrscheinlich über die „klassische“ Variante voller Süßigkeiten. Doch wenn die Erwachsenen es dabei übertreiben, schadet es den Kindern. „Eltern sollten die Schultüte nicht nur mit Gummibärchen, Schokolade und Keksen vollpacken“, betont Theresia Weimar-Ehl von der Verbraucherzentrale: „Auch Nahrungsergänzungsmittel gehören nicht in die Schultüte. Kinder benötigen keine zusätzlichen Vitamine.“ Dabei sei es gleichgültig, ob es sich um Kapseln oder Vitamine in Bärchenform handele. Die Kleinen nähmen über eine abwechslungsreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse alles auf, was sie benötigten, um fit für den Schulalltag zu sein, erklärt Weimar-Ehl.

Die Verbraucherschützerin warnt zudem vor Tricks der Lebensmittelindustrie. Kinder sollten aus diesem Grund möglichst wenig mit Werbung für spezielle Kinderprodukte in Kontakt kommen. Hierzu zählten beispielsweise Bärchenwurst, Knusperflocken und Joghurt mit bunten Perlen. Als Alternative geeigneter sei Naturjoghurt mit frischen Früchten. Spezielle Wurst, Fleisch und Fisch für Kinder „bieten keine Vorteile“, so die Verbraucherschützerin Weimar-Ehl.

Stattdessen könnten die Eltern dem Nachwuchs einen Apfel einpacken. Und mit einer Brotbox und einer Trinkflasche seien Erstklässler gut für die Pausen ausgestattet. Wer zuhause nicht frühstücke, sollte eine abwechslungsreiche Pausenverpflegung dabeihaben. Bei der Auswahl der Schule für das eigene Kind sei auch darauf zu achten, welche Snacks und Mittagsangebote in der Mensa oder am Schulkiosk vorhanden sind.

Die Brotbox sollte fantasievoll gefüllt werden, um den Kindern gesundes Essen schmackhaft zu machen, beispielsweise mit Vollkornbrötchen mit Käse, einem Salatblatt und Möhrenscheiben. Ein paar Nüsse und (Trocken-)Früchte könnten zusätzlich ergänzt werden, sagt Weimar-Ehl. Obst sollte immer klein geschnitten werden, empfiehlt die Expertin. Dann griffen Kinder eher zu. Äpfel und Birnenspalten halten demnach länger und schmecken besser, wenn sie mit etwas Zitronensaft beträufelt werden. Erhielten die Kinder in der Schule Gemüse, Obst oder auch Milch, zum Beispiel aus dem EU-Schulobstprogramm, könne der Inhalt der Brotbox für die Pause auch kleiner ausfallen.

Dennoch sei es für Kinder sinnvoll, das Frühstück zuhause nicht ausfallen zu lassen, damit sie konzentriert und fit im Unterricht sind. Das „ideale Frühstück“ beschreibt die Verbraucherzentrale des Saarlandes folgendermaßen: Getreideflocken oder Backwaren, möglichst aus vollem Korn, sowie frisches Obst oder Gemüse; Streichfette, wie Butter oder ungehärtete Margarine, und fettarme Milchprodukte wie Milch oder Joghurt. Auch fettarmer Käse, Wurstsorten oder vegetarische Brotaufstriche sollten auf dem Speiseplan stehen. Als Getränke eigneten sich unter anderem Mineralwasser, Früchte- oder Kräutertee sowie mit Wasser verdünnter Obst- und Gemüsesaft.

Ratsam sei es darüber hinaus, Dinge in die Schultüte zu packen, die ohnehin für den Schulstart notwendig seien, zum Beispiel Hefte, Bunt- und Bleistifte, einen Malkasten, Radiergummis und Anspitzer. Ein Geldbeutel oder eine Armbanduhr seien ebenfalls empfehlenswert. Allerdings sollten die Eltern beim Kauf möglichst auf umweltfreundliche Materialien achten. „Eine gute Wahl sind Filz- und Faserstifte auf Wasserbasis zum Nachfüllen“, betont Weimar-Ehl.

Die Utensilien sollten umweltfreundlich sein. Dies erkennen die Verbraucherinnen und Verbraucher an Labels wie „Blauer Engel“ oder dem „Forest Stewardship Council“ (FSC)-Siegel. Zu empfehlen seien auch Federmäppchen aus Leder oder Stoff. Diese seien robuster als die Konkurrenz aus Kunststoff – und frei von möglicherweise gesundheitsschädlichen Weichmachern. Hefte mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ bestehen zu 100 Prozent aus Altpapier. Besonders problematische und gesundheitsschädliche Stoffe sind in der Herstellung verboten. Und im Lacküberzug von Bleistiften könnten sich giftige Schwermetalle verstecken. Daher rät die Verbraucherzentrale zu unlackierten Stiften. Nicht geeignet seien dagegen Folienschreiber mit Aufschriften wie „permanent“ oder „Allesmarker“.

Beliebt bei Schulanfängern seien auch Freunde- und Leselernbücher sowie Spiele oder lustige Reflektoren-Anhänger. Springseile, Bälle und Lupen für kleine Naturentdecker seien ebenfalls eine gute Idee. „Überteuerte Geschenke, wie ein Smartphone oder ein Tablet, sind dagegen nicht geeignet“, meint Theresia Weimar-Ehl.

Weitere Infos unter gibt es auf der Internetseite der VZ des Saarlandes unter www.verbraucherzentrale-saarland.de

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