Schulleiter gehen in verdienten Ruhestand

Wadern. Nach 20 Jahren Dienstzeit als Schulleiter am Hochwaldgymnasium Wadern wurde Wolfgang Wagner in den Ruhestand verabschiedet

 Ministerialdirigent Wolfgang Bach (links) überreicht Schulleiter Wolfgang Wagner zum Abschied eine Urkunde. Foto: Ruth Solander

Ministerialdirigent Wolfgang Bach (links) überreicht Schulleiter Wolfgang Wagner zum Abschied eine Urkunde. Foto: Ruth Solander

Wadern. Nach 20 Jahren Dienstzeit als Schulleiter am Hochwaldgymnasium Wadern wurde Wolfgang Wagner in den Ruhestand verabschiedet. Nach dem musikalischen Entree des Schulchors unter der Leitung von Christian Leidinger machte Studiendirektor Rudolf Schäfer klar: "Fritz Henschel, Albert König, Josef Schmidt, Karl-Peter Scholl, Helmut Turner und Reinhard Waschbüsch waren mit Wagner insgesamt 209 Jahre am HWG tätig. Wagner wollte es sich nicht nehmen lassen, als letzte Amtshandlung die Kollegen zu verabschieden. Ministerialdirigent Wolfgang Bach, Leiter der Abteilung Wissenschaft im Saarländischen Wirtschaftsministerium, bescheinigte dem HWG Glück, den "richtigen Mann zur richtigen Zeit" gehabt zu haben. Wagner, 1948 in Perl geboren, trat nach seinem Studium 1975 als Schulassessor an der Gesamtschule Dillingen in den Schuldienst. 1982 wurde er an das Gymnasium in Sulzbach versetzt. 1986 wechselte er an das HWG, wo er seit 1991 Schulleiter war. "Die Bildungsgerechtigkeit war Wolfgang Wagner immer sehr wichtig. Auch die Wertschätzung der beruflichen Bildung stand bei ihm an vorderster Stelle", sagte Bach.Als erstes saarländisches Gymnasium habe das HWG das Betriebspraktikum eingeführt. Daneben sei das Umsetzen des Konzeptes der Nachbarschaftsschule ein wichtiger Bestandteil der Bildungsarbeit. Dazu zählt die Bildungspartnerschaft mit außerschulischen Einrichtungen. "Bei der Weiterentwicklung der Schule und des Personals wie zum Beispiel die Einführung der Ganztagschule und Ganztagsklassen habe das HWG eine Lokomotivrolle eingenommen", sagte der Ministerialdirigent. Die Voraussetzungen, das HWG zu dem gemacht zu haben, was es jetzt ist, seien Fleiß, Einsatz, Loyalität und Gewissenhaftigkeit sowie die Begeisterung für die Sache. "Wolfgang Wagner war und ist ein Kümmerer um Menschen und Dinge", so Bach.

Nach einem Vortrag von Julia Betz und Katrin Löw am Flügel dankte

die Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich dem Schulleiter für sein Einsatzbereitschaft in den vergangenen 20 Jahren. "Wolfgang Wagner hat das HWG maßgeblich geprägt und immer versucht, die Schule mit Erfolg zu gestalten." Der saarländische Schulpreis, den das HWG als einziges Gymnasium für 2011 erhalten hat, zeige dies in besonderer Weise. "Hier ist die Mitmachkultur gewollt, das bedeutet, dass Lehrer, Schüler, Eltern, Kommune, Unternehmen, Jugendamt und Schulträger zusammenarbeiten", sagte die Landrätin.

Auch Bürgermeister Fredi Dewald dankte Wagner. Die umsichtige Leitung des HWG, das überzeugende Schulprofil, die Motivation der Lehrer, die Förderung von Begabungen und die rege Beteiligung an Veranstaltungen, Projekten oder die Bildungsallianz seien die Faktoren für eine gute Schule, sagte Dewald. Schulelternsprecherin Carmen Koscheny dankte Wagner für sein offenes Ohr. Seine Frau fürchte sich mehr vor dem Ruhestand als er selbst, meinte er und hatte die Lacher auf seiner Seite. "Ich werde mich bemühen, ein Ruheständler zu sein, der seiner Umwelt Freude bereitet." Der Spruch "Ruhestand ist, wenn man nicht mehr arbeitet, sondern lebt" treffe für ihn nicht zu. "Das HWG war mein Leben und wenn ich wieder auf die Welt komme, will ich unbedingt Schüler am HWG werden", sagte er.

Merzig. "An dieser Schule geht eine Ära zu Ende. Heinz Lafontaine hat 17 Jahre lang die Schule geprägt", sagte Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich beim Abschied des langjährigen Schulleiters. "Das PWG konnte sich so hervorragend entwickeln, weil die Schulleitung die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen hat." Lafontaine habe viele Dinge auf den Weg gebracht, das Meiste davon werde bleiben. Was da so alles vor allem mit dem Namen Heinz Lafontaine verbunden bleiben wird, zählte der stellvertretende Schulleiter Hans Herrmann auf: "Bereits kurz nach seinem Antritt als Direktor am PWG hat er den Neubau eines Traktes für naturwissenschaftliche Fächer gestellt. 2002 wurde am PWG das Schulbistro eröffnet. Dieses zeige das vorausschauende Denken des Direktors, denn es war damals das erste G8-Bistro im Saarland, betonte Herrmann.

"Schaut man auf die Bilanz der Jahre zurück, scheint es, als seien Neubauten der Schwerpunkt in Heinz Lafontaines Arbeit gewesen. Doch geht es nicht nur um Heinz den Baumeister. Viel wichtiger ist, wie er seine Aufgabe als Schulleiter ausfüllte", sagte Herrmann. Er sei immer ein sehr fürsorglicher, menschlicher und entschlossener Direktor und Chef gewesen. Und er habe mit seiner korrekten Art, seiner Zuverlässigkeit und Integrität so manche Untiefe souverän umschifft. "Heinz Lafontaine hinterlässt eine Schule, wie man sie sich besser nicht wünschen kann", ist sich Herrmann sicher. Persönlich werde er die gute Tasse Kaffee und die wertvollen Gespräche am Morgen vermissen.

Der Vorsitzende des Personalrats Christoph Josten sprach aus, was wohl viele so empfanden: "Alle waren vom Wunsch Heinz Lafontaines in den Ruhestand zu gehen, überrascht. Wir hätten ihn gerne noch länger als Chef gehabt." Das PWG habe sich unter der Leitung Lafontaines enorm weiterentwickelt. "Es gab Lob für die Arbeit, er hat uns den Rücken gestärkt. Man musste ihn nie lange suchen. Es waren kurze Wege ins Direktorzimmer, dessen Tür immer offen stand." Schülersprecher Alexander Wahls hat Lafontaine immer als fairen Partner in der Zusammenarbeit mit Schülern und Lehrern erlebt.

Für die Eltern war Lafontaine ebenfalls ein wichtiger Ansprechpartner, wie Schulelternsprecherin Judith Kost betonte: "In Zeiten von Casting-Shows und Super-Nanny suchen Eltern verzweifelt einen Anker. Das waren Sie für uns. Sie standen für Werte, Beständigkeit, Klarheit und Struktur." Er habe Eltern und Kinder gewonnen, alle wollten auch PWG sein, mit Heinz Lafontaine als Kapitän.

Ministerialrat Peter Leidinger ist sich sicher: "Heinz Lafontaine hat das PWG gut auf die Zukunft vorbereitet. Neben seiner Begeisterung für die Fächer hat er immer eine besondere Wertschätzung für die Schüler aufgezeigt."

Das Schlusswort lag bei der Hauptperson des Abends. Gerührt von den herzlichen Worten und der aufwendigen Gestaltung des Abends dankte Lafontaine allen Vorrednern und Aktiven. "Als ich am 21. Oktober 1994 als neuer Schulleiter genau hier meine erste Rede gehalten habe, war mir schon etwas flau zumute. Ich konnte ja nicht ahnen, was alles Schöne auf mich zukommt." Mit den Kollegen und engen Mitarbeitern habe man einiges erreicht: "Über eines bin ich besonders froh: Über all die Jahre ist die Schule ordentlich gewachsen. Das war nicht immer ganz leicht."

Die täglichen Begegnungen werden ihm sehr fehlen. Er freue sich aber, mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Mit augenzwinkerndem Blick zur Ehefrau versicherte er, dass dies keine Drohung sein soll.

"Bildungs-

gerechtigkeit war Wolfgang Wagner immer sehr wichtig."

Wolfgang Bach,

Ministerialdirigent

"Wir haben einiges erreicht."

Schulleiter

 Von seinen Schülerinnen gab es für Heinz Lafontaine Rosen zum Abschied. Foto: Sylvie Rauch

Von seinen Schülerinnen gab es für Heinz Lafontaine Rosen zum Abschied. Foto: Sylvie Rauch

Heinz Lafontaine

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