Über Notendruck, Sitzenbleiben und die Frage, was eine gute Schule ausmacht, wurde am Dienstagabend in der Elternschule der Volkshochschule (VHS) Völklingen diskutiert.

"Eltern sollten ihren Kindern die Kindheit nicht stehlen", forderte Dozent Bernhard Thull vor den rund 15 Zuhörern in der Grundschule Ludweiler. Ständiger Leistungsdruck und Angst sind für das Lernen nicht förderlich. Väter und Mütter, die den Nachwuchs warnen, nur ja nicht mit einer schlechten Note nach Hause zu kommen, wählen den falschen Weg.

Stattdessen sollten die Eltern ihrem Kind signalisieren, dass sie es so lieben, wie es ist - unabhängig vom Ergebnis in der Schule. Ein freundlicher Satz bei der Verabschiedung am Morgen hilft dabei: "Ich bin froh, wenn du heute Mittag wieder gesund zuhause bist."

Und wodurch zeichnet sich eine gute Schule aus? Eine gute Schule, erläuterte Thull, wird von einem charismatischen Schulleiter geführt. Einem Schulleiter, der begeistern, überzeugen, mitreißen kann. Engagierte Lehrer, die ein vertrauensvolles Verhältnis zu ihren Schützlingen pflegen, gehören ebenfalls dazu. Der ehemalige Studiendirektor bedauerte, dass die Pädagogen heute keine Hausbesuche mehr machen, um die Familien kennen zu lernen.

Der intensive Austausch zwischen Lehrer und Eltern ist wichtig. Dabei sind auch die Eltern gefordert. Sie sollten nicht gleich mit dem Rechtsanwalt drohen, sondern zum Elternabend gehen und das Gespräch mit dem Lehrer suchen. Erfolgserlebnisse, Lachen und ausreichend Bewegung sind für das Lernen ebenfalls wichtig.

Am Dienstag, 28. Januar, steht das Thema "Eltern, Kinder und die Medien" auf dem Stundenplan der VHS-Elternschule. Um 19.30 Uhr referiert Wolfgang Pfeifer in der Grundschule Fürstenhausen. Der Eintritt ist frei.