Schuhkarton löst Bombenalarm im St. Wendeler Globus-Baumarkt aus

St. Wendel. Wo sich sonst um die Mittagszeit viele Kunden tummeln, herrscht gähnende Leere. Statt Käuferandrang im Haus bibbernde Verkäufer in der Kälte vor der Ladentür, die in Windeseile den Markt verlassen mussten. Sogar der zu dieser Stunde gut gefüllte Parkplatz ist verlassen. Nur Rettungswagen und Polizeiautos stehen an einigen Stellen. Um 11

St. Wendel. Wo sich sonst um die Mittagszeit viele Kunden tummeln, herrscht gähnende Leere. Statt Käuferandrang im Haus bibbernde Verkäufer in der Kälte vor der Ladentür, die in Windeseile den Markt verlassen mussten. Sogar der zu dieser Stunde gut gefüllte Parkplatz ist verlassen. Nur Rettungswagen und Polizeiautos stehen an einigen Stellen.Um 11.50 Uhr am Freitag ließ die Marktleitung den Globus-Baumarkt in St. Wendel räumen. Kaum einer weiß anfangs warum. "Wegen einer Betriebsstörung schließen wir unser Haus", gibt eine Verkäuferin die Durchsage wieder. Die Frau hat im Regelfall gegen 12 Uhr an ihrem Metzgerstand viel zu tun. Doch ausgerechnet jetzt steht sie draußen, im T-Shirt. Und zittert. Keine Möglichkeit, ihre Jacke aus dem Haus zu holen. Das riegelten Polizisten ab. Zutritt auch für die Angestellten strikt verboten.

"Ich hatte mich gerade in der Cafeteria hingesetzt und wollte anfangen zu essen. Da wurde ich rausgeschickt. Mein Essen musste ich stehen lassen", sagt ein Kunde, nicht weit entfernt von der Verkäuferin auf dem verwaisten Parkplatz. Kurz zuvor sei er noch im Markt selbst gewesen. Da habe sich bereits etwas angebahnt. Dort, wo die Elektrowerkzeuge in Regalen auf Käufer warten, habe Absperrband den Durchgang blockiert. Wenig später sei der gesamte Markt evakuiert worden, berichtet der Freisener weiter.

Dies bestätigt Dietmar Böhmer von der St. Wendeler Polizei. "Innerhalb von drei Minuten war der Markt geräumt." Die Kunden ließen ihre Einkaufswagen zurück. Kassiererinnen verließen sofort ihren Arbeitsplatz nach draußen. Mitarbeiter des Marktes sperrten den Kundenparkplatz ab.

Spezialisten vor Ort

Unterdessen rollten die Rettungswagen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) an. Sogar die Einsatzleitung des Rettungsdienstes aus Homburg war vor Ort. Das Landeskriminalamt (LKA) wurde alarmiert. Spezialisten wurden losgeschickt.

Allmählich sickerte zu den draußen wartenden Marktbediensteten durch: Ein mysteriöses Päckchen wurde in den Gängen gefunden. Polizeisprecher Böhmer später: "Mitarbeiter hatten einen verschnürten Karton entdeckt, der da nicht hingehörte." Die Marktleitung entschloss sich daraufhin, sofort das Haus zu räumen.

Fachleute untersuchten mit technischem Gerät die Schachtel, durchleuchteten sie. Ein Sprengstoffspürhund aus Bexbach unterstützte sie dabei. Dann die Entwarnung - Böhmer: "In dem Karton sind lediglich ein paar Schuhe und Tischtennisbälle." Um 13.35 Uhr gaben die Ermittler den Baumarkt wieder frei. Langsam füllten sich die Gänge wieder mit Kundschaft, Mitarbeiter kehrten an ihren Arbeitsplatz zurück. Der Spuk hatte ein Ende.

Wem der Karton gehört und wie er dahinkam, ist unklar. Bisher schließen die Beamten eine Straftat aus. Denn eine Warnung per Brief oder Telefon habe es nicht gegeben. So sei es möglich, dass der Pappkarton lediglich vergessen wurde.

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