Schufen Soldaten die Sandsteintreppe?

Oberwürzbach. Vor kurzem waren an einer Felswand hinter dem alten Dorfkreuz an der Reichenbrunner Straße in Oberwürzbach Treppen im Sandstein freigelegt worden (wir berichteten). Eigentlich sollte der Buntsandstein, der an dieser Stelle besonders schön zur Geltung kommt, nur von Pflanzen und Wurzelwerk befreit werden

 Auch die Oberwürzbacher Heimathistoriker rätselten, was es mit diesem Felsentreppen auf sich hat. Foto: Oliver Bergmann

Auch die Oberwürzbacher Heimathistoriker rätselten, was es mit diesem Felsentreppen auf sich hat. Foto: Oliver Bergmann

Oberwürzbach. Vor kurzem waren an einer Felswand hinter dem alten Dorfkreuz an der Reichenbrunner Straße in Oberwürzbach Treppen im Sandstein freigelegt worden (wir berichteten). Eigentlich sollte der Buntsandstein, der an dieser Stelle besonders schön zur Geltung kommt, nur von Pflanzen und Wurzelwerk befreit werden. Zum Vorschein kamen die Stufen, deren Herkunft sich keiner der alteingesessenen Oberwürzbacher erklären konnte. Auch ihr Alter blieb im Dunkeln. Schätzungen reichten von der Jungsteinzeit bis hin zum Dreißigjährigen Krieg, nach dem in Oberwürzbach erst die Besiedlung einsetzte. Grund genug für Spekulationen und geheimnisvolle Geschichten rund um die "Steighilfe" im Oberwürzbacher Fels.Rita Sattler aus der Reichenbrunner Straße in Oberwürzbach las den Artikel über die unbekannte Treppe in der Saarbrücker Zeitung und erzählte ihrer Schwester Maria Schuler davon. Die 90-Jährige, die wie ihre Schwester Rita ebenfalls in der unmittelbaren Nachbarschaft der Felswand wohnt, steuert eine andere mögliche Erklärung der Treppen-Entstehung bei, die etwas profaner ausfällt. "Hier gab es im Krieg viele Bunker, sowohl im Tal als auch oberhalb des Felsens im Wald. Vielleicht haben ja die Soldaten die Stufen gemacht und sind so auf den Felsen heraufgegangen", mutmaßt die Oberwürzbacherin. Sie erzählt, dass man auch an der Reichenbrunner Straße noch die Reste der gesprengten Bunker sehen kann, wenn man weiß wo sie standen. Alfons Wirtz, der Vorsitzende des Oberwürzbacher Heimatvereins, kennt die Entwicklung seines Heimatortes in Kriegszeiten und weiß, "dass hier die erste Reihe der Befestigung der Westwalllinie errichtet wurde". Die Vermutung von Rita Schuler könnte also eine Erklärung liefern, aber verbürgte Quellen dafür gibt es nicht. Es ist schon ein kleines Wunder, dass es überhaupt noch Zeitzeugen für die vergangenen Zeiten gibt, "denn viele Leute waren in der Zeit nicht mehr da, wir waren ja ausgeräumt", wie sich "es Marieche", wie Maria Schuler unter den Oberwürzbachern genannt wird, erinnert. con

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