Schützenhilfe aus Berlin

Ottweiler · Ottweiler. Dass Bundesminister anreisen, um Bürgermeister-Kandidaten zu unterstützen, ist sicher nicht die Regel

 Herzlicher Handschlag vor dem Schlosstheater: Holger Schäfer (links) begrüßt Minister Thomas de Maizière, dazwischen CDU-Generalsekretär Roland Theis. Foto: Andreas Engel

Herzlicher Handschlag vor dem Schlosstheater: Holger Schäfer (links) begrüßt Minister Thomas de Maizière, dazwischen CDU-Generalsekretär Roland Theis. Foto: Andreas Engel

Ottweiler. Dass Bundesminister anreisen, um Bürgermeister-Kandidaten zu unterstützen, ist sicher nicht die Regel. In den Genuss derart prominenter Unterstützung kam gestern Abend der Ottweiler CDU-Bewerber für den Wahlgang am Sonntag, Holger Schäfer - geschuldet auch dem laufenden Landtagswahlkampf sowie dienstlichen Obliegenheiten des Berliner Kabinettsmitglieds bei der Saarlandbrigade in Saarlouis. Und weil Holger Schäfer dort Oberstleutnant ist, bekam er in diesem Fall Rückendeckung von seinem höchsten Vorgesetzten, nämlich Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU). "Ich freue mich über den Rückenwind aus Berlin", begrüßte Schäfer den Minister. Und machte dem Mann aus Sachsen gleich klar, dass er sich "in der schönsten Altstadt des Saarlandes" befindet.Zwischen Afghanistan und Ottweiler ist der Bundesverteidigungsminister seit Wochenbeginn gependelt - obwohl in dieser Woche Sitzungswoche im Berliner Reichstag ist, die, so erläuterte das Kabinettsmitglied, eigentlich Anwesenheitspflicht mit sich bringt. Stattdessen machte der Minister im Schlosstheater eine Tour d'horizon über verschiedene Grundsätze christdemokratischer Politik. Zuvor bedachte er die saarländische CDU-Spitzenfrau AKK ("eine erstklassige Frau") mit allerhöchstem Lob. "Ich habe Ihnen einen roten Kopf erspart", teilte der aufrichtige Sachse der Saarbrücker Regierungschefin mit, als sie gegen Ende seiner Rede im Schlosstheater eintraf.

Und last not least gab der Minister auch dem Lokalmatador Schützenhilfe. "Wenn man den wählt, macht man was Gutes!", so de Maizière mit Blick auf Holger Schäfer. Und zählte sogleich soldatische Tugenden auf, die auch von Vorteil sind, wenn man eine Kommune führen will: "Soldaten sind nicht wehleidig, weichen Problemen nicht aus, gehen dahin wo's schwierig ist, haben einen klar analysierenden Blick, wissen was Kameradschaft und Teamgeist ist." Rhythmischer Applaus war dem Berliner Gast am Ende seiner Rede sicher.

Einen etwas anderen Blick auf Schäfer vermittelte dann Annegret Kramp-Karrenbauer. Er sei ein ungewöhnlicher Bürgermeister-Kandidat, weil er über seine ehrenamtliche Elternarbeit zur Kommunalpolitik gekommen sei, hob sie hervor.

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