Schülerherzen schlagen für Afrika

St. Ingbert. "Kleinvieh macht auch Mist" oder "Steter Tropfen höhlt den Stein", diese beiden Lebensweisheiten kennt jeder und weiß, was sie bedeuten. So ähnlich müssen die Schüler des St

 Mit Aktionen nahmen die Schüler und Lehrer des Leibniz-Gymnasiums im vergangenen Jahr rund 2600 Euro ein, um sie an ihre Rio Tinto-Partnerschule in Simbabwe zu spenden. Foto: Cornelia Jung

Mit Aktionen nahmen die Schüler und Lehrer des Leibniz-Gymnasiums im vergangenen Jahr rund 2600 Euro ein, um sie an ihre Rio Tinto-Partnerschule in Simbabwe zu spenden. Foto: Cornelia Jung

St. Ingbert. "Kleinvieh macht auch Mist" oder "Steter Tropfen höhlt den Stein", diese beiden Lebensweisheiten kennt jeder und weiß, was sie bedeuten. So ähnlich müssen die Schüler des St. Ingberter Leibniz-Gymnasiums und ihre Lehrer gedacht haben, als sie mit mehreren kleinen und großen Spenden- und Geldsammelaktionen die Herausforderung annahmen, eine Schule in Simbabwe zu unterstützen. Schon seit 2006 gibt es diese Partnerschaft zwischen der Schule und der "Rio Tinto Mhondoro School" in Mubayira in Simbabwe, die durch private Kontakte einer Lehrerin zu Stande kam. "Wir haben uns dafür entschieden, dass unsere Spende konkret für Schülerstipendien verwendet werden.Ein Stipendium für einen Schüler des O-Levels, vergleichbar mit unserer Mittleren Reife, kostet zirka 100 Euro, und fürs Abitur, den A-Level, müssen ungefähr 150 Euro aufgebracht werden", so Hildegard Ames-Reiber, Projektleiterin an der St. Ingberter Unesco-Schule. Außerdem werde das Geld dort auch für Lernmaterial oder ein warmes Essen verwendet. "Wir wollen, dass Bildung für alle möglich ist und dass die Kinder in unserer afrikanischen Partnerschule ihre Ausbildung in Ruhe abschließen können ohne dass sie einen Nebenjob annehmen müssen", so Ames-Reiber. Um dies zu ermöglichen, haben die Leibniz-Schüler einiges auf die Beine gestellt. Spenden in Höhe von 2628,81 Euro kamen beispielsweise durch das Weihnachtskonzert zusammen, aber auch durch private Sammelaktionen der Schüler. Sechstklässlerin Kaja Rischar steuerte 50 Euro von einem Flohmarkt bei, den sie mit gebrauchten Dingen vor ihrem Zuhause "ausrichtete". Dabei legen die "Macher" der Spendenaktion Wert darauf, dass es nicht nur eine reine "Sammelei" war, sondern dass die Spendenaktion des vergangenen Jahres mit einem Abschlussgottesdienst verbunden war, bei dem auch Dankes-Briefe aus Afrika verlesen wurden.

Seit den fünf Jahren des Bestehens der Rio Tinto-Hilfe sind mittlerweile 20 000 Euro zusammengekommen, und mit der Zeit entstanden persönliche Brieffreundschaften. So merken die deutschen Schüler, dass ihre Hilfe ankommt und gebraucht wird. Philippe Heim erzählt von einem besonderen Religionsunterricht, in dem die zum Teil sehr persönliche Post aus Afrika, die an die Spender gerichtet war, übersetzt wurde. "Wir haben bemerkt, dass die Briefeschreiber sehr gläubig sind", so der Siebtklässler. Mit Hilfe der Briefe und Zitaten daraus wurden Plakate erstellt, die die dortige Situation zeigen. An einer Stellwand kann das Ergebnis betrachtet werden und durch Fotografien bekommt die Aktion ein Gesicht.

"Für uns Schüler ist es ein tolles Gefühl, wenn wir helfen können. Jeder gibt, was er kann. Es schränkt uns nicht ein und wir tun vor allem Gutes", so Melina Biet aus der Zwölften, "schön finde ich, dass wir eine Schule unterstützen können, zu der wir auch persönlichen Kontakt haben." Natürlich stellt eine regelmäßig fließende Hilfe auch eine Herausforderung für die Schule dar, denn im fernen Afrika rechnet man fest mit der Unterstützung und schlägt jedes Jahr Schüler für ein Stipendium vor. Dies schafft Verbindlichkeiten und ist den "Leibnizern" auch Verpflichtung.

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