Schüler weg: Wer kauft nun diese Schule?

St. Wendel/Mosberg-Richweiler. Schulgebäude zu verkaufen - solche Anzeigen schaltet derzeit der Landkreis St. Wendel. Konkret geht es um die Buchwaldschule in Mosberg-Richweiler und die Helene-Demuth-Schule in St. Wendel. Nachdem beide Förderschulen nach Oberthal umgezogen sind (wir berichteten), stehen die Gebäude zum großen Teil leer. Lediglich in St

St. Wendel/Mosberg-Richweiler. Schulgebäude zu verkaufen - solche Anzeigen schaltet derzeit der Landkreis St. Wendel. Konkret geht es um die Buchwaldschule in Mosberg-Richweiler und die Helene-Demuth-Schule in St. Wendel. Nachdem beide Förderschulen nach Oberthal umgezogen sind (wir berichteten), stehen die Gebäude zum großen Teil leer. Lediglich in St. Wendel ist noch eine Hausmeister-Wohnung untergebracht.Die Schule in Mosberg-Richweiler, die 1962 gebaut wurde, hat der Landkreis der Gemeinde Nohfelden angeboten, um sie eventuell für Vereinszwecke oder die Feuerwehr zu nutzen. Aber darüber wird der Gemeinderat noch beraten. Bürgermeister Andreas Veit (CDU) sieht es zwar als "großzügiges Angebot des Landkreises, uns das Gebäude kostenlos zu überlassen". Allerdings hat er auch Bedenken, was die Unterhaltung angeht. Er spricht von "erheblichen Betriebskosten" wie Strom, Heizung, Wasser. Allein das Hauptgebäude hat eine Nutzfläche von rund 700 Quadratmetern. Und Veit befürchtet trotz der guten Bausubstanz füher oder später weitere Investitionen.

Allein von 2008 bis 2010 hat der Landkreis in die Buchwaldschule rund 210 660 Euro investiert, unter anderem in ein neues Dach. Für Strom fielen 7200, für Heizung 42 000 und für Wasser/Abwasser 4900 Euro an. Bei der denkmalgeschützten Helene-Demuth-Schule, die 1876/77 als Gymnasium erbaut wurde, war es noch mehr: 524 064 Euro. Unter anderem wurde dort die Heizung erneuert. Die laufenden Kosten: 10 800 Euro für Strom, 75 000 für Heizung und 9500 für Wasser/Abwasser.

Die hohen Unterhaltungskosten sind es auch, die den Landkreis dazu bewegen, die Gebäude abzustoßen. Aber nicht um jeden Preis. "Die Interessenten sollen auf jeden Fall ein Nutzungskonzept vorlegen", sagt Landrat Udo Recktenwald (CDU). Inoffizielle Anfragen gebe es genüge, bis Ende August haben potenzielle Käufer die Möglichkeit, sich beim Amt für Liegenschaften in St. Wendel zu melden. Während Recktenwald die Vermarktungssituation in Mosberg-Richweiler als "schwierig" einstuft, sieht er für die Schule in St. Wendel - Mindestpreis: 500 000 Euro - gute Chancen, schnell verkauft zu werden: "Das ist eine Top-Lage in der Kernstadt."

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