Schüler und Senioren lernen voneinander
St. Wendel. "Es ist toll zu sehen, wie schon ein kurzer Besuch den Senioren ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann", sagt die vierzehnjährige Sandra Bichert. Die Schülerin muss es wissen. Denn: Anstatt in den Herbstferien auszuschlafen, hat sie beim Auftaktprojekt der 2011 gegründeten Wendelinus-Stiftung mitgemacht und ihre Zeit im Seniorenzentrum Haus Bostalsee verbracht
St. Wendel. "Es ist toll zu sehen, wie schon ein kurzer Besuch den Senioren ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann", sagt die vierzehnjährige Sandra Bichert. Die Schülerin muss es wissen. Denn: Anstatt in den Herbstferien auszuschlafen, hat sie beim Auftaktprojekt der 2011 gegründeten Wendelinus-Stiftung mitgemacht und ihre Zeit im Seniorenzentrum Haus Bostalsee verbracht.Unter dem Motto "Mach Deiner Generation alle Ehre! Engagier Dich ehrenamtlich für den Austausch von Generationen" bot die Wendelinus-Stiftung interessierten Schülern der weiterführenden Schulen des Landkreises die Möglichkeit, sich mindestens zehn Stunden ehrenamtlich in Seniorenzentren zu engagieren. Die Wendelinus Stiftung will damit dringend notwendiges Engagement fördern:
Chance statt Risiko
"Wir leben heute in einer Gesellschaft, in der ältere Menschen einen immer größeren Teil unserer Bevölkerung ausmachen. Diese Tatsache wird auf der einen Seite als große gesellschaftliche Belastung vor allem für die junge Generation dargestellt. Auf der anderen Seite bieten das Wissen und der Erfahrungsschatz der Älteren aber auch eine wertvolle Ressource, von der gerade junge Menschen profitieren können", sagt Frank Schön, Vorstandsmitglied der Wendelinus-Stiftung.
Dies konnten die insgesamt 24 Schüler während des Projektes am eigenen Leib erfahren. Dabei ging es im ersten Schritt einfach nur darum, gemeinsam Zeit zu verbringen. Möglichkeiten, diese Zeit auszufüllen gab es viele: So wurde zusammen gekocht, gelesen, gesungen, geturnt und das Gedächtnis trainiert. "Es war schön zu sehen, wie viel Spaß ihnen das gemacht hat und überraschend zu sehen wie viel die Senioren noch wussten", weiß Sandra weiter zu berichten.
Im Caritas-Seniorenhaus Hasborn konnten die Schüler sogar eigene Ideen einbringen und haben so gemeinsam mit den Bewohnern unter dem Motto "Herbst" Tischsets bedruckt und "Rummelbooze" geschnitzt. Vielen Schülern machte die Zusammenarbeit mit den alten Menschen so viel Spaß, dass sie sogar mehr als die geforderten zehn Stunden mit den Senioren verbrachten. "Es war richtig abwechslungsreich und wir haben viel gelacht", sagt der 15-jährige Christopher Dieckmann.
Trotz der vielen gemeinsamen Aktivitäten blieb auch noch Zeit für das ein oder andere interessante Gespräch mit den Senioren. "Dabei gaben sie mir Lebensweisheiten mit auf den Weg, die ich von ihnen so eigentlich nicht erwartet hätte", sagt Jerôme Laubenthal (17). "Die tollste Erfahrung in dem Projekt bestand für mich darin, dass wir so viel voneinander lernen konnten und dabei so viel Freude hatten."
In einem waren sich alle Schüler einig: Sie würden sich jederzeit noch mal ehrenamtlich engagieren.
Damit war das Auftaktprojekt der Wendelinus-Stiftung ein voller Erfolg und übertraf alle Erwartungen. "Aus diesem Grund plant die Wendelinus Stiftung, dieses Projekt weiterzuentwickeln und künftig regelmäßig und im größeren Stil durchzuführen", sagen die Projektverantwortlichen Nadine Recktenwald und Andrea Eckert. Dadurch will die Wendelinus Stiftung aktiv ihren Beitrag leisten, aus dem "Nebeneinander" von jungen und alten Menschen durch gemeinsames Engagement ein "Miteinander" und "Füreinander" zu machen.
Doch die junge Stiftung verwirklicht nicht nur eigene Projekte. "Sie bietet als Dachstiftung den Menschen im Landkreis die Möglichkeit, mit geringem Aufwand in ihrem eigenen Namen Dinge die ihnen am Herzen liegen, dauerhaft auch über den eigenen Tod hinaus zu fördern", sagt Josef Alles Vorstandsmitglied der Wendelinus Stiftung. red
wendelinusstiftung.de
