Schüler leben den europäischen Gedanken

Orscholz. Zusammen mit der Graf-Ludwig-Gesamtschule Ludweiler war die Gesamtschule Mettlach-Orscholz Gastgeber des europäischen Comenius-Projektes "Da Vinci 21", das den Themenrahmen für die Begegnungswoche in Ludweiler und Orscholz vorgab

 Mit musikalischen Beiträgen stellten sich die Projektschulen vor. Fotos: Gesamtschule

Mit musikalischen Beiträgen stellten sich die Projektschulen vor. Fotos: Gesamtschule

Orscholz. Zusammen mit der Graf-Ludwig-Gesamtschule Ludweiler war die Gesamtschule Mettlach-Orscholz Gastgeber des europäischen Comenius-Projektes "Da Vinci 21", das den Themenrahmen für die Begegnungswoche in Ludweiler und Orscholz vorgab. Grundlage der zweijährigen Zusammenarbeit der sechs Partnerschulen, die von der Europäischen Kommission finanziell gefördert wird, ist die Vereinbarung, den Schülern Möglichkeiten zu eröffnen, Europa im Sinne von Leonardo Da Vinci sowohl aus der technisch-ökologischen als auch humanistischen Perspektive zu entdecken.

Dialog der Kulturen pflegen

Dies schließt Aktivitäten ein zum Erfahren und Erkennen der regionalen Identität und ihrer historischen Dimension, zum interkulturellen Dialog, zum Erlernen der Sprachen der Partnerschulen, zur Fähigkeit, sich selbst angemessen und authentisch auszudrücken und zur Beschreibung von Musik und ihrer Bedeutung in den Grenzregionen Südungarn, Schlesien, Picardie, Ostslowenien und Saarland. Das Projekt startete im September in Slowenien. Dies war das dritte Projekttreffen, an dem zwölf Lehrer und 30 Gastschüler teilnahmen und Brücken und Maschinen bauten, sich mit mathematischen Proportionen, physikalischen Versuchen sowie der Perspektive in der Kunst beschäftigten.

Da Vinci als Vorbild

Gemeinsam sei den teilnehmenden Schülern, führte Schulleiter Klaus Schwarz bei der Begrüßung aus, dass sie nach dem Vorbild von Leonardo da Vinci genau hinsehen sollten, was um sie herum vorgehe, und überdenken, wie man Vorgefundenes verändern könne - zum Nutzen der Gesellschaft und zur Verbesserung der eigenen Bildung. Die Schüler vereinen dadurch, so Schwarz, wie Leonardo da Vinci an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit und Bill Gates in der modernen Wissensgesellschaft Kreativität und kombinatorisches Denken. Die Lehrerinnen und Lehrer der sechs Partnerschulen bieten bei den Projekttreffen unterschiedliche Workshops an, in denen die thematischen Aufgabenfelder didaktisch aufbereitet werden. Lehrer wie Schüler würden beachtliche Leistungen erbringen, und das ganz ohne Zwang, weil es Spaß mache und die thematische Kooperation mit den europäischen Partnern selbst Ansporn genug sei.

Höhepunkt der Begegnungswoche war TonArt GeS im vollbesetzten Cloef-Atrium, eine Veranstaltung, in der sich alle Partnerschulen des Da Vinci 21-Projektes, insbesondere die Gesamtschule Orscholz mit ihren vielfältigen musisch-kulturellen Angeboten, vorstellten. Vor allem das mit viel Schwung von 140 Schülern dargebotene gemeinsame Euro-Musical unter Leitung von Roman Jung (Graf-Ludwig-Gesamtschule Ludweiler) habe alle Besucher davon überzeugt, dass die europäische Kooperation in diesem Projekt tatsächlich funktioniere und Schüler wie Lehrer zu enormen Leistungen ansporne.

Dank an Gastfamilien

Der Förderverein der Schule habe mit einem enormen Engagement die Veranstaltung TonArt Ges organisatorisch unterstützt. Der grandiose Erfolg der Begegnungswoche sei nur möglich gewesen, weil alle Gastschüler in engagierten Gastfamilien liebevoll aufgenommen und betreut worden seien. Zum Abschied gab es Tränen und Hoffnung auf ein Wiedersehen im kommenden Schuljahr. Zur 1100-Jahr-Feier in Orscholz im September hat sich jetzt schon die polnische Partnerschule aus Zawiercie angemeldet. red

Auf einen Blick

Die Mitwirkenden: die Gitarren-AG (Leitung: Michael Sendelbach); die Jump-Style-AG (Leitung: Schülerkollektiv); Streicherensemble der Gesamtschule Ludweiler (Leitung: Roman Jung); Tanz und Theater AG der Gesamtschule Orscholz (Leitung: Gerhard Anthonj); Ungarische Lieder (Németh Lászlo Gimnázium Hodmezävasarhely, HU); Polnische Lieder (Gimnazjum Nr 3 Zawiercie, PL); Percussion AG ("Drummerboys", Leitung: Christian Berton); die Schulband (Leitung: Wolfgang Schnur, Joachim Meiers); die entstehende Schul-Bigband (Leitung: Nicole Konter); die D-Band (Leitung: Christian Berton); Musisch-kulturelle Profilklassen der Klassenstufe 5 (Stimmbildung, Leitung: Waltraud Krompholtz, Christian Berton); Musisch-kulturelle Profilklassen der Klassenstufe 6 (Leitung: Werner Dräger);

Euro-Musical, gemeinsame Aufführung aller Partnerschulen, Leitung: Roman Jung (GeS Ludweiler), Luic Rébondin (Collège Pierre et Marie Curie Albert), Matej Romih (Osnovna Sola Lesicno), Nicole Konter, Christian Berton, Joachim Meiers (GeS Orscholz)

Gesamtleitung und Koordination: Christian Berton (Musik), Gerhard Anthonj (Programmkoordination). red

Hintergrund

Comenius ist der schulbezogene Teil des EU-Programms für lebenslanges Lernen, das bis 2013 läuft und mit knapp sieben Milliarden Euro ausgestattet ist. Europaweit sollen mindestens drei Millionen Schüler an gemeinsamen Bildungsaktivitäten innerhalb von Comenius-Schulpartnerschaften teilnehmen. Für die gemeinsame Arbeit zu selbst gewählten Themen erhalten die Schulpartnerschaften Fördermittel von der EU.

An multilateralen Comenius-Schulpartnerschaften sind mindestens drei Schulen aus drei verschiedenen EU-Ländern beteiligt.

 Die Schüler wurden in Gastfamilien untergebracht.

Die Schüler wurden in Gastfamilien untergebracht.

Ein Ziel der Comenius-Treffen ist es, Schüler verschiedener Jahrgangsstufen zum Austausch anzuregen und einzelne Aspekte des Projektthemas zusammenzuführen. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort