"Das Sammeln der Unterschriften ging wie von selbst. Diskriminierung und Mobbing ist an jeder Schule ein Thema", sagte Viviana Milioti. "Ich war erstaunt, wie groß die Toleranz war, die uns beim Sammeln der Unterschriften entgegengebracht wurde.

Erstaunt hat mich, dass es in der fünften Klasse Schüler gab, die das Wort Rassismus gar nicht kannten", erzählte Fabrice Tonnelier und Ruha Dahud zeigte sich einfach nur froh, dass sie bisher noch keine bösen Erfahrungen mit Rassismus und Diskriminierung gemacht hat und viele Freunde aus den unterschiedlichsten Herkunftsländern hat. "Doch das Thema ist allgegenwärtig, ich kenne viele, die haben schon sehr negative Erlebnisse gehabt", berichtete Viviana.

"Jeder Schulleiter, der behauptet, an seiner Schule gäbe es das nicht, der sagt nicht die Wahrheit", betonte Uwe Peters, Schulleiter des Robert-Schuman-Gymnasiums Saarlouis und zeigte sich überaus erfreut, dass er die Auszeichnung "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" stellvertretend für die engagierten Schüler, die von 70 Prozent der Schülerschaft Unterschriften gesammelt hatten, aus den Händen von Landeskoordinator Burkhard Jellonek entgegennehmen konnte. Sein besonderer Dank ging an Viviana, Fabrice, Dahud und einige weitere Schüler, die mit ihrem Einsatz dafür gesorgt haben, dass das RSG als 31. Schule die Auszeichnung erhält.

"Wir wollen uns diesem Thema mit Nachhaltigkeit stellen. Britta Lahnstein, Lehrerin an unserer Schule, wurde beauftragt, einmal im Jahr ein Projekt zum Thema durchzuführen", sagt Peters. Bereits Lahnsteins Musical in der Klasse 6m2 befasste sich mit dem Thema und Auszüge daraus begeisterten auch die offiziellen Gäste, die am Freitag die Feierstunde in der Sporthalle miterlebten.

Allen voran Marguerite Donlon, Ballettchefin des Saarländischen Staatstheaters. Sie konnte als Patin des RSG gewonnen werden. "Geht mit offenen Augen euren Weg, denkt groß und respektvoll", appellierte sie an die Schüler. Aus ihrer eigenen Erfahrung weiß Donlon, dass die Sprache nicht entscheidend für das Verstehen ist, "die Wörter können lügen, euer Körper nicht." Ein dickes Lob hatte sie für Viviana Milioti, Frontstimme von Farbenblind, dem Musikprojekt anlässlich des Projekts "Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage", parat. Viviana nutzte die Gelegenheit, den neuen Song "Ich wünschte" aus der Feder von Sedat Türk, der jetzt in der Gebläsehalle Neunkirchen ausgezeichnet wurde, zu präsentieren.