Schüler helfen argentinischen Guarani-Kindern
Saarbrücken. Die Schüler der Klasse 9FL des Ludwigsgymnasiums haben eine Patenschaft für Mariela Fernández übernommen. Das Mädchen aus dem argentinischen Eingeborenendorf Yryapý besucht seit Kurzem die zweite Klasse des Gymnasiums in El Soberbio. Weil die Schule 60 Kilometer von zu Hause weg ist, wohnt Mariela unter der Woche im Internat der Guarani-Hilfe
Saarbrücken. Die Schüler der Klasse 9FL des Ludwigsgymnasiums haben eine Patenschaft für Mariela Fernández übernommen. Das Mädchen aus dem argentinischen Eingeborenendorf Yryapý besucht seit Kurzem die zweite Klasse des Gymnasiums in El Soberbio. Weil die Schule 60 Kilometer von zu Hause weg ist, wohnt Mariela unter der Woche im Internat der Guarani-Hilfe. Marielas Eltern hatten nicht die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen. Ihr Großvater, der Schamane Matias Sosa, gründete im vergangenen Jahr mit seiner Großfamilie ein neues Dorf auf dem Farmgelände, das die Guarani-Hilfe für die Eingeborenen erworben hatte. Dorthin kehrt Mariela jedes Wochenende zurück, um den Kontakt zu ihrer Familie und ihren Traditionen nicht zu verlieren. Einmal wöchentlich kommt der Schamane ins Internat zu den Schülern, um mit ihnen über ihre Religion und ihre Gebräuche zu reden, mit ihnen ihre Lieder zu singen und um ihnen Kraft und Ausdauer für das Studium zu geben, das ihre rechtlose Situation und die ihres Volkes, das vom Aussterben bedroht ist, beenden soll.In dem Dorf Chafariz lebt die fünfjährige Sandra Mendez, deren Paten die Schüler der Religionsgruppe 6F16F3 sind. Sie schicken ihrem Patenkind regelmäßig Briefe und Fotos. Die Menschen in Sandras Dorf leben in Bambushütten, schlafen auf der Erde, besitzen keine Möbel und ernähren sich von Mais und Maniok - Pflanzen, die sie um ihre Hütten anbauen. Tiere, die die Guaranis seit Jahrtausenden gejagt hatten, sind ausgestorben oder abgewandert, weil der Urwald nach und nach gerodet wurde.Den Dorfbewohnern fehlt es an eiweißhaltiger Nahrung. Unter- oder Mangelernährung sind die Folgen. Es gibt keine Elektrizität, kein fließendes Wasser. Sandra besucht die Vorschule in ihrem Dorf, die von der Guarani-Hilfe gebaut wurde und unterhalten wird. Die Kinder erhalten dort täglich eine Mahlzeit, werden in Hygiene und schulischen Fächern von einem Vorschullehrer unterrichtet und werden medizinisch versorgt. Der Häuptling ist glücklich über die Hilfe aus dem Saarland - die einzige Unterstützung, die sein Dorf erhält.Mariela, Sandra und ihre Familien verfolgen mit Spannung und Freude die Aktivitäten der Schulgemeinschaft des Ludwigsgymnasiums, denn sie wissen, dass ein großer Teil des Erlöses der Schulfeste und Veranstaltungen den Guarani-Kindern im neuen Internat zugutekommt, dessen Bau noch in diesem Jahr begonnen werden soll. Am "Tag der offenen Tür" wurde das Schulprojekt anhand von Informationstafeln und Bildern vorgestellt. Die Guaranis hatten dafür Holztiere geschnitzt, Bambuskörbe geflochen, Armreifen und Samenketten fabriziert. Sie wurden in Saarbrücken verkauft. In diesem Schuljahr erbrachten die Kollekte des Schulgottesdienstes und der Verkauf von Kunsthandwerk bisher rund 3000 Euro. red