Schüler dürfen versteinerte Pflanzen und Tiere ausbuddeln

Heiligenwald. In der Nähe des Itzenplitzer Weihers ist eine Fossilienschürfe geplant. Ortsvorsteher Rüdiger Zakrzewski teilte im SZ-Gespräch die Hintergründe mit.Schon vor einiger Zeit habe der Ausschuss Naherholung des Ortsrates Heiligenwald diesen Vorschlag eingebracht

Heiligenwald. In der Nähe des Itzenplitzer Weihers ist eine Fossilienschürfe geplant. Ortsvorsteher Rüdiger Zakrzewski teilte im SZ-Gespräch die Hintergründe mit.Schon vor einiger Zeit habe der Ausschuss Naherholung des Ortsrates Heiligenwald diesen Vorschlag eingebracht. In der Kinderortsratssitzung habe man darüber ausgiebig diskutiert und Landrätin Cornelia Hoffmann-Bethscheider habe die Fossilienschürfe als ein lehrreiches und spannendes Projekt bezeichnet. Nun soll die Umsetzung erfolgen in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt der Gemeinde, dem Forst, dem Kreisjugendamt, den Schulen und einem Geologen.

Auf der alten Halde liegen Schlacken aus der Grube Itzenplitz, die vor ihrer Aufschüttung nur grob und nicht wie in späterer Zeit fein zerkleinert wurden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Fossilien wie versteinertes Holz, Abdrücke von Farnarten, Schachtelhalm, anderen Pflanzen oder Tieren zu finden sind, sei groß. Zakrzewski: "Der Aufwand, um diese Schürfe anzulegen, ist gering. Die Halde hat einen Steilhang zum Festplatz am Itzenplitzer Weiher hin. Sie läuft nach hinten Richtung Gewerbegebiet Klinkenthal flach aus. Da es wegen der Gefahr rutschender Schlacken an einem Steilhang zu gefährlich ist, sollte das Schürfen von der flach auslaufenden Seite aus geschehen."

Negative Auswirkungen auf die Natur sind nicht zu erwarten. Die 300 Millionen Jahre alten versteinerten Pflanzen und Tiere stammten aus einem riesigen Süßwassersee des Karbonzeitalters. Nur durch die Konservierung in tieferen Erdschichten und den später dort erfolgten Steinkohlebergbau habe man Kenntnis, was damals auf der Erde gelebt habe.

Zakrzewski betonte: "Den Schülern macht das Erkunden der Erdgeschichte in freier Natur sicher mehr Spaß als trockene Abhandlungen im Klassenzimmer." Selbst ausgebuddelte Fossilien im heimischen Umfeld und entsprechende Lehrinhalte würden dazu beitragen, dass der Bergbau mit all seinen Facetten nicht in Vergessenheit gerate. Mitte 2013 soll die Fossilienschürfe fertig werden. rp

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