Schüler der Großregion befragen in Perl EU-Parlamentarier

Perl · Arbeitslosigkeit, Menschenrechte und Entwicklungspolitik waren die Themen, zu denen 200 Schüler der Großregion bei einem Treffen in Perl die meisten Fragen stellten. Vier Europa-Parlamentarier standen ihnen Rede und Antwort.

Statt in Brüssel oder Straßburg Politik zu machen, haben sich die Europaparlamentarier Doris Pack (CDU) und Jorgo Chatzimarkakis (FDP) aus dem Saarland sowie Georges Bach und Charles Goerens aus Luxemburg gestern Morgen knapp zwei Stunden den Fragen von rund 200 Schülern gestellt. Auf Einladung des Informationsbüros des Europäischen Parlaments in Berlin und Luxemburg waren sie nach Perl gekommen. Neben den Schülern des deutsch-luxemburgischen Schengen-Lyzeums, in dem die Veranstaltung stattfand, beteiligten sich Klassen von Schulen aus Dillingen, Sierck-les-Bains (Frankreich), Esch-sur-Alzette (Luxemburg) und Luxemburg-Stadt an der Diskussionsrunde.

Unter der Leitung von Moderator Frank Goetz kamen Themen wie Jugendarbeitslosigkeit, Menschenrechte, Entwicklungspolitik und der europäische Binnenmarkt zur Sprache. Insbesondere Fragen wie "Wie regelt die EU die Sicherheit von persönlichen Daten im Internet?", "Dürfen Schulen muslimischen Schülerinnen das Kopftuch verbieten oder sie zum Schwimmunterricht zwingen?" oder "Sind die Abschlüsse an den Schulen auch in anderen Ländern anerkannt?" kamen von Seiten der Schüler.

Meist konnten die Parlamentarier allerdings nur erklären, dass Europa entweder nicht zuständig oder noch in der Debatte sei. Die Abgeordneten selbst sahen sich, die Prozesse und die Umsetzung der Politik in Zeiten der Krise als mangelhaft und zu intransparent an. Charles Goerens gab beispielsweise zu: "Was in Europa insgesamt fehlt, sind klare und zügige Entscheidungen. Der Kampf um Ideen und Lösungen findet allzu häufig kein Ende."

Die wichtigste direkte Botschaft an die Schüler lieferte Doris Pack: Sie mahnte die Schüler, die Großregion und ihre Ausbildungsmöglichkeiten als Chance zu sehen und die Sprache und Kultur des Nachbarn zu lernen.

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