Schüler debattieren und diskutieren mit Erfolg"In den Schulen werden alle Jugendlichen erreicht"

Marpingen. Jugend kann sachlich debattieren und diskutieren, sich mit schwierigen Fragen auseinandersetzen, sich sachlich austauschen, Position beziehen und überzeugend auftreten, wenn es um politische und gesellschaftliche Probleme geht. Das bewiesen 20 Jungen und Mädchen beim Regionalwettbewerb "Jugend debattiert" in der Marpinger Gesamtschule

Marpingen. Jugend kann sachlich debattieren und diskutieren, sich mit schwierigen Fragen auseinandersetzen, sich sachlich austauschen, Position beziehen und überzeugend auftreten, wenn es um politische und gesellschaftliche Probleme geht. Das bewiesen 20 Jungen und Mädchen beim Regionalwettbewerb "Jugend debattiert" in der Marpinger Gesamtschule. Über den Klassen- und Schulwettbewerb hatten sich die jungen Leute aus dem Illtalgymnasium Illingen, dem Geschwister-Scholl-Gymnasium Lebach, dem Gymnasium Wendalinum St. Wendel, dem Arnold-Janssen-Gymnasium St. Wendel und der Gesamtschule Marpingen für diesen Regionalwettbewerb qualifiziert. In den beiden Finalrunden wurden die Sieger ermittelt, die im März am Landeswettbewerb teilnehmen dürfen. Es sind zwei aus jeder Altersgruppe.Der Tag des Debattierens und Diskutierens startete am Vormittag mit den Vorrunden, altersgemäß aufgeteilt in die Sekundarstufe I (13 bis 15 Jahre) und die Sekundarstufe II (16 bis 18 Jahre). Jeweils vier Debattierer arbeiteten das vorgegebene Thema in Gesprächsrunden auf, zwei in der Pro- und zwei in der Kontra-Position. Für die 13- bis 15-Jährigen waren die Fragen "Sollen im Deutsch-Unterricht längere Gedichte regelmäßig auswendig gelernt werden?" und "Soll im Jugendstrafrecht unabhängig von der Art der Tat ein Fahrverbot als eigenständige Strafe eingeführt werden?" vorgegeben. Für die 16- bis 18-jährigen Schüler standen die Fragen "Sollen Jugendliche verpflichtet werden, bereits Altersvorsorge zu betreiben?" und "Soll sich in unserer Stadt eine Bürgerplattform formieren?" auf dem Debattierprogramm. Zur Vorbereitung standen ihnen zehn Tage zur Verfügung.

Die vier besten Debattierer jeder Altersstufe erreichten die Finalrunde am Nachmittag. Dabei ging es, wie schon am Vormittag, sehr sachlich zu. Zu den strittigen Fragen bildeten sich sowohl für das Pro als auch für das Kontra auf beiden Seiten feste Meinungen. Vielfach wurde verständlich argumentiert und formuliert, wobei die Jury mit kritischen Ohren zuhörte.Marpingen. In der Sekundarstufe I war gefragt worden: "Sollen Schüler ab der achten Klasse verpflichtet werden, einen Führerschein zum richtigen Verhalten in sozialen Netzwerken zu machen?" Auf der Pro-Seite standen: Florian Weimann: - "Es ist sinnvoll, mit dem Jahreszeugnis ein solches Papier auszuhändigen." - "Eltern können ihren Kindern oft nicht das richtige Verhalten am PC beibringen, weil sie sich nicht auskennen." Julia Heidinger: - "Viele Schüler erkennen die Gefahren nicht." - "Der Führerschein klärt Jugendliche und Eltern auf." - "Ein umfassendes Wissen schützt die Schüler." Auf der Kontra-Seite standen: Clara Brill: - "Den Führerschein zu machen, nur weil es Pflicht ist, lehne ich ab, eine Pflicht führt zur Abwehrhaltung." - "Wer hält sich später noch daran?" - "Die achte Klasse als Einstiegsalter ist zu spät." Katharina Colle: - "Es ist eine Frage der Erziehung, ob ein Kind weiß, inwieweit es Daten von sich preisgeben soll." - "Ein bestandener Führerschein ist keine Garantie für richtiges Verhalten".

Die Sekundarstufe II sollte diskutieren: "Sollen Jugendoffiziere der Bundeswehr für den Dienst in der Bundeswehr an Schulen werben?" Auf der Pro-Seite diskutierten: Kristin Brück: - "Werbung für den Soldatenberuf in der Schule ist wichtig, weil die Schule auf den Beruf vorbereitet." - "Die Bundeswehr ist unsere Schutzorganistion." - "Eine Auseinandersetzung mit diesem Thema ist in der Schule sehr gut möglich." Patrick Kuhn: - "Die Bundeswehr wird gebraucht, weil das Risiko eines Krieges immer besteht." - "In den Schulen werden alle Jugendlichen erreicht." - "Nachbereitungsstunden in der Schule können die Objektivität bei der Diskussion über dieses Thema wahren." Auf der Kontra-Seite standen: Lukas von Hohnhorst: - "Es gibt viele andere Möglichkeiten, sich außerhalb der Schule über die Bundeswehr zu informieren." - "Die Bundeswehr baut Stellen ab, offenbar braucht sie nicht mehr so viel Nachwuchs." Michelle Klein: - "Jugendliche dürfen nicht beeinflusst werden." - "Es ist besser, die Jugend zur Friedensliebe zu erziehen und sie nicht mit einem möglichen Kriegsszenario zu konfrontieren." gtr

Auf einen Blick

Die Teilnehmer an "Jugend debattiert":

Sekundarstufe I: Michelle Joseph, Florian Weimann, Lara Leist (Gesamtschule Marpingen), Daniel Spaniol, Katharina Wille, Fabian Krass (Illtal-Gymnasium Illingen), Adriana Schu, Marilyn Klees, Julia Heidinger (Arnold-Janssen-Gymnasium St. Wendel), Katharina Colle, Clara Brill, Magdalena Jenni (Gymnasium Wendalinum St. Wendel). Julia Heidinger und Florian Weimann waren die beiden besten Diskutierer.

Sekundarstufe II: Johanna Heintz, Kristin Brück, Lars Schneider (Gesamtschule Marpingen), Christoph Resch, Patrick Kuhn, Michelle Klein (Illtal-Gymnasium Illingen), Vivien Lambert (Geschwister-Scholl-Gymnasium Lebach), Lukas von Hohnhorst (Gymnasium Wendalinum St. Wendel). Kristin Brück und Lukas von Hohnhorst waren die besten Debattierer. Die beiden Sieger jeder Altersstufe dürfen an einer dreitägigen Rhetorikschulung in Kirkel teilnehmen. Die Sieger treten beim Saarlandentscheid in März in Saarbrücken an. gtr

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