Schüler bauen Getriebe-Modell

Dillingen. Tim Fuchs, Pascal Gebel und Sven Holnaicher der Oberstufenklasse KKM 12.2 (KKM: Kraftfahrzeugtechnik Kfz-Mechatroniker) des Technisch-Gewerblichen Berufsbildungszentrums (TGBBZ) Dillingen lassen sich nicht vom Lehrer erklären, wie das Automatikgetriebe eines Autos funktioniert und was man bei der Wartung beachten muss

 Pascal Gebel und Klassenlehrer Reiner Schmitt erklären das Sechs-Gang-Automatikgetriebes, entstanden als Schülerprojekt. Foto: SZ

Pascal Gebel und Klassenlehrer Reiner Schmitt erklären das Sechs-Gang-Automatikgetriebes, entstanden als Schülerprojekt. Foto: SZ

Dillingen. Tim Fuchs, Pascal Gebel und Sven Holnaicher der Oberstufenklasse KKM 12.2 (KKM: Kraftfahrzeugtechnik Kfz-Mechatroniker) des Technisch-Gewerblichen Berufsbildungszentrums (TGBBZ) Dillingen lassen sich nicht vom Lehrer erklären, wie das Automatikgetriebe eines Autos funktioniert und was man bei der Wartung beachten muss. Sie zerlegen selbst ein Originalgetriebe, bauen daraus ein Unterrichtsmodell und zeigen ihren Mitschülern, wie es funktioniert. "Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht", erklärt Klassenlehrer Reiner Schmitt. "Die in der Schule vorhandenen Modelle waren nicht mehr auf dem neuesten Stand. Die Mittel zur Beschaffung von Unterrichtsmaterial sind begrenzt. Da muss die Schule Schwerpunkte setzen. Der Kauf eines Modells auf dem aktuellen Stand der Technik hätte 6000 Euro gekostet".

Hier half die ZF-Getriebe GmbH in Saarbrücken. Sie stellte der Schule ein komplettes Sechs-Gang-Automatikgetriebe der neuesten Generation kostenlos zur Verfügung, das normalerweise in Fahrzeugen von BMW und Jaguar seinen Dienst verrichtet. Aber das Getriebe steckt zunächst unsichtbar in seinem Gehäuse. Die Funktionsweise können die Schüler aber erst verstehen, wenn sie die Zahnräder in Bewegung sehen. "Es war gar nicht so einfach, die Dreiergruppe zusammenzustellen, die das Projekt umsetzen sollte. Viele wollten mitmachen", sagt Schmitt. Am Ende war es dann das Trio mit Tim, Pascal und Sven. "Wir haben mehr Zeit mit Planen und Zeichnen als mit Schrauben verbracht", sagt Tim Fuchs. "Wir mussten viel diskutieren, um die ständig neu auftretenden Probleme zu lösen", ergänzt Sven Holnaicher. Denn die einzelnen Komponenten mussten nicht nur sichtbar gemacht werden, sondern auch ihre Funktionstüchtigkeit behalten. "Die Lehrer konnten uns oft nicht weiterhelfen, weil es ja nichts gab, was man nachbauen konnte. Wir haben was ganz Neues gemacht", schildert Pascal Gebel die Entwicklungsphase. Nach rund 100 Stunden Planen, Zeichnen, Schrauben, Feilen, Sägen und viel Feinarbeit war das Getriebemodell fertig. "Es sollte im Sinne der Handlungsorientierung eine eigenständige kreative Leistung der Schüler sein, die von ihnen komplett selbst geplant und durchgeführt wird", erklärt Klassenlehrer Schmitt das pädagogische Konzept. Die technischen Lehrer Armin Kloß und Frank Laux standen mit Rat und Tat zur Seite, wenn es Fragen gab. Zukünftig wird das Getriebe im Unterricht als Demonstrationsmodell eingesetzt.

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