Schoolworker genießen Vertrauen

Homburg/St. Ingbert. Der jüngste und umfangreichste Bereich der Jugendarbeit des Saarpfalz-Kreises ist die Sozialarbeit an Schulen. Seit 2003 sind Schoolworker beim Jugendamt tätig, erklärt Udo Steigner, Pressesprecher des Kreises. Simone Geib-Walter ist Leiterin der Schoolworker im Kreis und umreißt die Anforderungen ihrer Tätigkeit: "Schoolworker sind pädagogische Fachkräfte

 Simone Geib-Walter und Ralf Dittgen vertreten Schoolworker und Jugendpflege des Saarpfalz-Kreises. Unser Bild zeigt beide auf dem Schulhof des Christian-von-Mannlich-Gymnasiums. Foto: Saarpfalz-Kreis

Simone Geib-Walter und Ralf Dittgen vertreten Schoolworker und Jugendpflege des Saarpfalz-Kreises. Unser Bild zeigt beide auf dem Schulhof des Christian-von-Mannlich-Gymnasiums. Foto: Saarpfalz-Kreis

Homburg/St. Ingbert. Der jüngste und umfangreichste Bereich der Jugendarbeit des Saarpfalz-Kreises ist die Sozialarbeit an Schulen. Seit 2003 sind Schoolworker beim Jugendamt tätig, erklärt Udo Steigner, Pressesprecher des Kreises. Simone Geib-Walter ist Leiterin der Schoolworker im Kreis und umreißt die Anforderungen ihrer Tätigkeit: "Schoolworker sind pädagogische Fachkräfte. An allen 21 Grundschulen und an 19 weiterführenden Schulen im Kreis sind sie wöchentlich präsent. Schoolworker beraten Schüler, Eltern und Lehrer bei persönlichen und familiären Problemen."Weiterhin koordinieren Schoolworker die Zusammenarbeit von Schulen mit den sozialen Netzwerken, die in der Prävention tätig sind. Das bedeutet, dass Schoolworker bei ihrer Arbeit auf die vielfältigen Unterstützungsmaßnahmen für Kinder, Jugendliche und Familien zugreifen können, die der Kreis anbietet. Dazu gehören beispielsweise Therapeutische Schülerförderung, Präventionsstellen, Schulpsychologen, Erziehungsberatungsstellen und das Forum für Erziehung.

Im Schulalltag ist der Schoolworker für die Schüler häufig eine Vertrauensperson. In Beratungsgesprächen werden die kleinen Sorgen, wie Streit mit Freunden oder schlechte Noten, oder auch die schwerwiegenderen Sorgen, wie zum Beispiel eine ungewollte Schwangerschaft oder Gewalt in der Familie thematisiert.

Das Gute daran ist, dass Schoolworker nicht zum Lehrerkollegium gehören, dass sie nicht an Leistungen oder Noten interessiert sind, sondern den Jugendlichen auch außerschulisch helfen wollen. Unter Wahrung der Verschwiegenheit wird gemeinsam an Lösungen und Hilfen gearbeitet.

Gelingt es, Problemsituationen zu entschärfen, bemerken Eltern und Lehrer oft eine Veränderung bei den Schülern, die häufig einhergeht mit besseren Noten. Denn private Probleme belasten die Konzentrationsfähigkeit. Ist eine Lösung gefunden, fällt das Lernen leichter, die Schüler sind eine Last los. "Lehrer nehmen gerne die Unterstützung der Schoolworker an", sagt Geib-Walter. Lehrer schätzten es, wenn die sozialen Kompetenzen der Schüler gestärkt würden oder wenn in einer schwierigen Klasse das Arbeiten plötzlich leichter fiele, weil Schoolworker so manches Problem beseitigt haben.

Und auch Eltern seien froh um Informationen, wo sie geeignete Hilfen finden können. "Gerade die positiven Rückmeldungen von Eltern sind ein deutliches Zeichen dafür, dass Schoolworker eine Lücke schließen zwischen dem Bildungssystem und der häufig mit Vorurteilen behafteten Beratung, die ja gerade keine Bevormundung sein soll", so Simone Geib-Walter.

Das heißt, Schüler fühlten sich von Schoolworkern nicht mit gut gemeinten Ratschlägen überhäuft, sondern könnten ein Vertrauensverhältnis entwickeln. Durch die schnelle Erreichbarkeit seien Schoolworker zu einem unverzichtbaren Angebot der Jugendhilfe im System Schule geworden und könnten notwendige Hilfen vermitteln sowie Hemmschwellen überwinden helfen, erklärt Udo Steigner. Und Landrat Clemens Lindemann fügt hinzu: "Dass bei allen Belangen die Integration von Kindern und Jugendlichen im Mittelpunkt steht, ist ein wichtiger Aspekt. Denn das gemeinsame Motto von Schule und Jugendhilfe kann nur lauten: Jugendhilfe und Schule, das sind zwei Systeme mit einem Ziel."

Die beiden Schüler Luca und David, 14 Jahre, die im Rahmen des SZ-Projektes "Zeitung in der Schule" ihren Alltag an der Realschule Sandrennbahn in Erbach beschrieben haben, fanden ebenfalls lobende Worte für die Betreuung: "Es ist schön, dass es Friedensschüler und den Schoolworker gibt, die uns und den anderen in schwierigen Situationen Hilfestellung geben können. Uns gefällt nämlich nicht, dass es immer wieder Streitereien unter uns Schülern gibt", betonten die beiden Achtklässler in ihrem Artikel.

saarpfalz-kreis.de

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