Schonendere Operations-Methode

Völklingen. Ärzte des Herzzentrums Saar der SHG-Kliniken in Völklingen haben nach eigenen Angaben erstmals im Saarland künstliche Herzklappen durch die Beinschlagader eingesetzt. Mittels eines Transportkatheters wurden die Klappen von der Leiste aus implantiert

Völklingen. Ärzte des Herzzentrums Saar der SHG-Kliniken in Völklingen haben nach eigenen Angaben erstmals im Saarland künstliche Herzklappen durch die Beinschlagader eingesetzt. Mittels eines Transportkatheters wurden die Klappen von der Leiste aus implantiert.Ein Mann und eine Frau, beide über 75 Jahre alt, waren so schwer krank, dass sie nicht mehr auf dem herkömmlichen Weg - mittels Brustschnitt und unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine - operiert werden konnten. "Alles ist gut verlaufen, die Patienten sind wohlauf", erklärte Dr. Wolfgang Bay am Donnerstagnachmittag während eines Pressegesprächs. Der Leiter der Herzkatheterlaboratorien, der die Eingriffe vorgenommen hat, rechnet mit einer Haltbarkeit der Klappen von 15 Jahren. Alternative zum Brustschnitt"Für all diejenigen, die nicht mehr ohne großes Risiko operiert werden können, ist die Methode ein Segen", versicherte Dr. Cem Özbek, der Chefarzt der Kardiologie in Völklingen.Bislang mussten solche Patienten nach Frankfurt, Siegburg oder Leipzig. Jetzt können die Eingriffe auch im Saarland durchgeführt werden. Bei dem Verfahren, vor drei Jahren erstmals angewendet, handelt es sich nicht um eine etablierte Methode, die den traditionellen Brustschnitt ersetzt. "Diese Eingriffsart wird herkömmliche Operationen zwar nicht ersetzen, aber für viele Patienten, insbesondere ältere Menschen, ist sie eine sehr gute Alternative", erklärte Bay nach der gelungenen Premiere.Die in Völklingen verwendeten künstlichen Herzklappen eines Herstellers aus den USA sind bisher weltweit in rund 1000 Fällen eingesetzt worden.

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