Schon zu Lebzeiten mit dem Tod beschäftigt
Homburg. Mit einer Trauerfeier nahmen am Freitag über 350 Angehörige, Vertreter der medizinischen Fakultät des Homburger Universitätsklinikums und zahlreiche Studenten in der Homburger Kirche St. Fronleichnam Abschied von den 64 Körperspendern des zurückliegenden akademischen Jahres
Homburg. Mit einer Trauerfeier nahmen am Freitag über 350 Angehörige, Vertreter der medizinischen Fakultät des Homburger Universitätsklinikums und zahlreiche Studenten in der Homburger Kirche St. Fronleichnam Abschied von den 64 Körperspendern des zurückliegenden akademischen Jahres. "Mit unserer Trauerfeier, die wir in dieser Form seit über 40 Jahren durchführen, wollen wir der Öffentlichkeit auch vor Augen führen, welche Bedeutung diese Verstorbenen für das gesundheitliche Wohlergehen von uns allen haben", stimmte Dr. Kurt Becker, Prosektor am anatomischen Institut der medizinischen Fakultät und damit verantwortlich für alle Belange der Körperspende, die Gäste der Trauerfeier ein. Becker betonte die Bedeutung der Anatomie für die Lehre und zollte den Körperspendern seinen Respekt. "Für die Bereitschaft der Körperspende sind wir zu Dank verpflichtet und können uns glücklich schätzen." Auch Professor Michael Menger, Dekan der medizinischen Fakultät, hob die Bereitschaft der Verstorbenen, ihren Körper der Forschung und Lehre zur Verfügung zu stellen, über das Maß an üblichem und gegenwärtigen gesellschaftlichen Engagement hinaus. "In einer Zeit, in der der Zeitgeist mit Freude, Spaß und Lebenslust in den Vordergrund gestellt worden ist, müssen wir die Toten bewundern, die sich schon zu Lebzeiten mit dem Tod beschäftigt und eine mutige Entscheidung getroffen haben. Diese Entscheidung fordert all meinen Respekt." Menger zeigte sich beeindruckt von der großen Zahl von jungen Trauergästen. "Ich freue mich besonders darüber, dass ich heute so viele junge Menschen sehe, die jenseits des Zeitgeistes von ,Deutschland sucht den Superstar' denen gedenken, die sich in den Dienst und der Ausbildung in der Medizin gestellt haben." Nach den Worten von Becker und Menger verlasen die Studenten Madeleine Weitnauer und David Bardens die Namen der Verstorbenen, eines jeden wurde mit einer Rose und Kerze gedacht. Musikalisch umrahmt durch den Studentenchor und Steffen Buchmann am Klavier zollten Vertreter der katholischen und protestantischen Kirche den Verstorbenen ihre Anerkennung. Bevor Pastoralreferent Thomas Glas der Toten in einem Gebet gedachte, verglich Pfarrerin Esther Massar das Leben der Körperspender mit dem Lebensweg der in der Trauerfeier ausgelegten Rosen. thw