Schon wieder Marpingen

Marpingen/Neunkirchen. Ein Pokalschreck ist eine Mannschaft in einer niedrigeren Liga, die ein Team aus einer höheren Spielklasse überraschend aus einem Turnier kegelt. Der RPS-Oberligist DJK Marpingen hat sich schon wieder als eben solcher im Viertelfinale des Handball-Saarlandpokals der Frauen erwiesen

 Kreisläuferin Teresa Stolz sah früh in der zweiten Hälfte die Rote Karte. Das Ausscheiden der TuS-Frauen musste sie von der Bank aus erleben. Foto: Horst Klos

Kreisläuferin Teresa Stolz sah früh in der zweiten Hälfte die Rote Karte. Das Ausscheiden der TuS-Frauen musste sie von der Bank aus erleben. Foto: Horst Klos

Marpingen/Neunkirchen. Ein Pokalschreck ist eine Mannschaft in einer niedrigeren Liga, die ein Team aus einer höheren Spielklasse überraschend aus einem Turnier kegelt. Der RPS-Oberligist DJK Marpingen hat sich schon wieder als eben solcher im Viertelfinale des Handball-Saarlandpokals der Frauen erwiesen. Die Moskitos warfen am vergangenen Samstagabend überraschend Drittligist TuS Neunkirchen mit einem 27:24-Sieg aus dem Viertelfinale. Schon im vergangenen Jahr hatten die klar favorisierten TuS-Frauen gegen die DJK überraschend das Saarlandpokal-Finale mit 21:25 verloren.Aus Sicht von TuS-Trainer Mirko Pesic spielten für die erneute Niederlage vor 250 Fans in der Marpinger Sporthalle viele Faktoren eine Rolle. So musste Pesic kurzfristig auf die Stammspielerinnen Miljana Cosic (Grippe), Nathalie Hochscheid (Kapselriss) und Karoline Gawron (Arbeit) verzichten. "Durch die zahlreichen Ausfälle blieben mir die Alternativen weg. Und gegen Ende waren dann die Kräfte einfach am Ende", beschreibt Pesic den personellen Engpass.

Mit vier Toren in Führung

Dabei starteten die TuS-Frauen gut in die Partie. Die Neunkircherinnen lagen zwischenzeitlich sogar mit vier Toren in Front. "Wir waren von Anfang an stark, konnten unsere Erfahrung ausspielen. Wir haben in der Abwehr kompakt gestanden und im Angriff sehr diszipliniert gespielt", erzählt Pesic. Doch Marpingen setzte den TuS zunehmend unter Druck. Mit einem 14:14 ging es schließlich in die Pause. Mit gefühlten 20 Paraden zeigte auch DJK-Torfrau Giulia Wilhelmi eine überragende Leistung. Die starke Marpinger Abwehr bekam das Rückraumspiel der Gäste immer besser in den Griff.

Die dritte Zeitstrafe und damit die Rote Karte gegen Kreisläuferin Teresa Stolz unmittelbar nach dem Seitenwechsel brachte den TuS jedoch aus dem Tritt. "Die Rote Karte löste eine Kettenreaktion aus. Wir spielten unkonzentriert und überhastet. Der Gegner wurde durch unsere Fehler aufgebaut. Und am Ende war der Ausfall von den anderen Spielerinnen körperlich nicht mehr zu kompensieren", beschreibt Pesic. Ohne Stolz hatte Regisseurin Aleksandra Jelicic ihre Spielpartnerin verloren. "Auf das Zusammenspiel der beiden waren wir vorbereitet. Die Mädels haben das ganz toll gelöst", meinte Moskitos-Trainer Manfred Wegmann, der direkt nach der Roten Karte eine Temposteigerung anordnete. "Vorher wollten wir nicht ins offene Messer laufen", begründete er. Weitere Vorteile der DJK waren das schnelle und geschlossene Rückzugsverhalten, der unbändige Siegeswille und die größeren Kraftreserven.

Müssen wieder in den Rhythmus

Marpingen nutzte die Schwächephase des TuS, bäumte sich auf und ging kurz vor dem Ende mit 23:22 in Führung. Die TuS-Frauen konnten den Rückstand nicht mehr aufholen und mussten sich schließlich geschlagen geben. Mit dem 25:22 durch Marina Bleimehl war die Partie gelaufen, der Favorit gestürzt. "Wir sind alle enttäuscht. Aber ich hoffe, dass diese Niederlage uns helfen wird. Die Mannschaft war sich nach dem Hinrundenende einfach zu sicher. Wir müssen jetzt wieder in unseren Trainingsrhythmus finden", erklärte Pesic im Hinblick auf den Rückrundenstart des TuS am kommenden Sonntag. Dann muss der Tabellenfünfte um 17 Uhr zum Achten TV Möglingen.

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