Schon als Kind an der Natur interessiert

Saarlouis · Eine solche Gelegenheit kehrt nicht so schnell wieder. Am Dienstag stand Nobelpreisträger Harald zur Hausen einer Klasse des Stadtgartengymnasiums Saarlouis für Fragen bereit. Er entdeckte den Zusammenhang zwischen Viren und Krebserkrankungen.

 Nobelpreisträger Harald zur Hausen (Mitte) stand gestern 21 Schülern des Stadtgartengymnasiums zu Fragen bereit. Foto: Johannes A. Bodwing

Nobelpreisträger Harald zur Hausen (Mitte) stand gestern 21 Schülern des Stadtgartengymnasiums zu Fragen bereit. Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

Im schwarzen Anzug sitzt Harald zur Hausen in einer Klasse des Stadtgartengymnasiums Saarlouis. Vor ihm 21 Schüler und Schülerinnen zwischen 17 und 18 Jahren. Ob "der Nobelpreis irgendwie Ihr Leben verändert hat", wollte einer von ihnen wissen. "Das hat sich tatsächlich verändert", sagte zur Hausen. Es gebe mehr Vorträge zu halten und mehr mitzuentscheiden. "Meine Frau sagt immer, sie arbeite, und ich rede darüber."

Der 1936 in Gelsenkirchen geborene Forscher erhielt 2008 den Nobelpreis für Medizin. Er hatte den Zusammenhang belegt zwischen Warzenviren und Gebärmutterhalskrebs. Das schuf die Basis für einen Impfstoff, denn Gebärmutterhalskrebs gilt als eine der häufigsten Krebserkrankung bei Frauen.

"Mir ist in ihrem Lebenslauf aufgefallen, dass sie an drei Universitäten studiert haben", wunderte sich Johannes. Eigentlich bedauere er, sagte zur Hausen, dass die jungen Leute nicht mehr die Chance hätten, mehrere Universitäten zu besuchen, wie in seiner Zeit. Ab wann er sich für Medizin interessiert habe, war eine weitere Frage. "Schon als Kind hat mich die Natur interessiert." In die Forschung zu gehen, sei ihm dann als Student klar gewesen. Amerika habe mehr Nobelpreisträger, sprach Benny die Forschungslandschaft an, "wird das viel mehr gefördert?". Dort seien gezielt gute Forscher ins Land geholt worden und gute Arbeitsbedingungen geschaffen worden. "Inzwischen gibt es aber in Deutschland eine neue Forschungsstruktur und intensive Förderung."

Eine halbe Stunde später schilderte Harald zur Hausen seinen Werdegang vor rund 200 Schülern des SGS. Dabei betonte er, dass sich auch junge Männer impfen lassen sollten. Denn "sie sind die besten Überträger des Virus, der zum Gebärmutterhalskrebs führt".

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