Schönwetterträume sind vergebens

Ich habe mir Mitte März zwei Sommerkleider gekauft. Es hat nichts genutzt. So leicht ließ sich der Frühling leider nicht bestechen. Der Wind kommt seit gefühlten vier Monaten nur von Osten. Mal scheint die Sonne und es ist nicht warm, meistens scheint die Sonne nicht - und es ist erst recht nicht warm

Ich habe mir Mitte März zwei Sommerkleider gekauft. Es hat nichts genutzt. So leicht ließ sich der Frühling leider nicht bestechen. Der Wind kommt seit gefühlten vier Monaten nur von Osten. Mal scheint die Sonne und es ist nicht warm, meistens scheint die Sonne nicht - und es ist erst recht nicht warm. Die Leute sind schlecht gelaunt, man kann nicht draußen sitzen, die Geschäfte dekorieren gegen die Kälte an, die Osterhasen haben sich verzogen, ohne wirklich für Frühlingsgefühle gesorgt zu haben. Natürlich hört man die üblichen Tröstungen: "Ach, ihr werdet sehen, nach einem solchen Winter wird es ein richtig heißer Sommer!" Das klingt sehr weit hergeholt in einer Zeit, in der man schon Temperaturen über acht Grad als warm empfindet. Aber noch nicht einmal das Wetter ist ja mehr unpolitisch, denn um die Klimaerwärmung ist weltweit längst eine Art Glaubenskrieg entbrannt. Deshalb überlassen wir hier das letzte Wort dem Bosch-Aufsichtsratschef Franz Fehrenbach, der ja auch schon in Homburg zu Besuch war: "Von den 30 Gigawatt, die an Photovoltaik 2012 weltweit installiert wurden, landeten 7,5 Gigawatt im sonnenarmen Deutschland: eine völlige Fehlsteuerung. Diese Subventionierung treibt uns in ein falsches Fahrwasser." So kommt's, wenn Schönwetterträume zur Grundlage von Energiepolitik gemacht werden.

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