Schönes zum Nachdenken

St. Ingbert. Alle Krippen der katholischen und protestantischen Kirchen St. Ingberts an einem Wochenende betrachten: Das bot der St. Ingberter Krippenweg am Samstag und am gestrigen Sonntag

St. Ingbert. Alle Krippen der katholischen und protestantischen Kirchen St. Ingberts an einem Wochenende betrachten: Das bot der St. Ingberter Krippenweg am Samstag und am gestrigen Sonntag. Auch in diesem Jahr hatten Kinder und Erwachsene die Gelegenheit, sich in den etwas ruhigeren Tagen nach dem Jahreswechsel die zahlreichen, verschiedenen Krippen der Mittelstadt und einiger Nachbargemeinden einmal außerhalb der Gottesdienste anzusehen.

Ein besinnlicher Ausflug

Fünf katholische und zwei protestantische Kirchen in der Stadt selbst, vier in den Stadtteilen sowie zwei im Mandelbachtal und drei in Saarbrücker Stadtteilen hatten sich beteiligt. Als eine Art besinnlichen Ausflug hatten die Organisatoren, der katholische Pfarrverband St. Ingbert und die protestantischen Kirchengemeinden, das Ganze initiiert. Ein kleines Heftchen, welches in den jeweiligen Gotteshäusern auslag, wies den Besuchern den Weg. Etwa so, wie es auch in der Heiligen Schrift zu lesen steht: sich aufmachen und suchen.

Etwa in der ältesten Kirche St. Ingberts, in der Engelbertskirche. Dort ist die Krippe eine der neuesten: sie wurde vor knapp 20 Jahren angeschafft, kurz nach der letzten Renovierung des Gotteshauses. Zahlreiche holzgeschnitzte und bemalte, große Figuren zeigen hier die Weihnachtsgeschichte. Besonders die weihnachtliche Musik, die nicht in jeder Kirche zu hören war, passte gut zur besinnlichen Stimmung. Aus der Zeit des Umbaus in den 1970-Jahren stammt die Krippe von St. Franziskus. In den Gesichtern der holzgeschnitzten Figuren ist das Staunen der Menschen bei der Geburt Jesu zu erkennen. Josef hält eine Fackel in der Hand, was Licht in den dunklen Raum bringen soll, der als Schafstall dient. Die Weihnachtskrippe in St. Ingberts jüngster katholischer Kirche St. Michael stammt aus der Oberammergauer Schule.

Im neuzeitlichen Gotteshaus kommt die stilvolle Schnitzarbeit besonders eindrucksvoll zur Wirkung. Die Saarbrücker Künstlerin Cordelia Desz hat aus einer besonderen Idee heraus eine besondere Krippe geschaffen, die in der protestantischen Christuskirche zu sehen ist. Kein romantisches Idyll, wie man vermutete.

Besondere Bezüge

Vielmehr eine Ansammlung von einzelnen Szenen, die sich aus dem Dasein unserer Zeit ableiten und in Bezug zum Geschehen in der Krippe setzen lassen. Zu sehen ist beispielsweise "Die Gruppe der Konfessionen", in der Orthodoxe, Katholiken und Protestanten mit jeweils einem Geistlichen vertreten sind. Auch mit der Ökumene setzen sich die Figuren auseinander. Ein UN-Soldat bringt den Frieden. Auch das Christentum als solches wird durch die Repräsentanten in Szene gesetzt. Nachdenklich macht diese etwas andere Art der Ausstellung in der Wolfshohlstraße. Sie sticht heraus. Alleine die vielen bunten provencalischen Figuren wecken die Interessen der Besucher. Der Krippenweg, er bietet Schönes zum Nachdenken.

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