Schock für die DJK: Auch Detzler hört auf
Marpingen. Unter dem großen Applaus der 200 Zuschauer verabschiedete der Vorsitzende der DJK Marpingen, Norbert Geiger, vor Spielbeginn Viktoria Baski, die nach fünf Jahren den Verein verlässt und nach Ungarn zurückkehrt. Nachdenklich saß Christine Detzler nach dem Schlusspfiff in aller Stille auf der Bank. An den 26:20-Erfolg gegen die SG Ottersheim verschwendete sie keinen Gedanken
Marpingen. Unter dem großen Applaus der 200 Zuschauer verabschiedete der Vorsitzende der DJK Marpingen, Norbert Geiger, vor Spielbeginn Viktoria Baski, die nach fünf Jahren den Verein verlässt und nach Ungarn zurückkehrt. Nachdenklich saß Christine Detzler nach dem Schlusspfiff in aller Stille auf der Bank. An den 26:20-Erfolg gegen die SG Ottersheim verschwendete sie keinen Gedanken. "Das war eben mein letztes Spiel. Ich höre aus privaten Gründen mit dem Handball auf", kam ihr ein Satz über die Lippen, den auszusprechen ihr mehr als schwer fiel.Worüber schon länger gemutmaßt wurde, war eingetreten. Bewusst hatte die 27-Jährige auf eine Verabschiedung verzichtet, weshalb sie ihre Entscheidung auch erst nach der Partie offiziell bekanntgab. Zunächst Baskis Weggang, nun noch Detzlers beschlossenes Karriereende - durch den Verlust der zwei Top-Spielerinnen wird die Personalabteilung der Moskitos arg gerupft. "Das tut doppelt weh, wenn zwei Leistungsträgerinnen wegfallen", ist der sportliche Schmerz von DJK-Trainer Manfred Wegmann nachvollziehbar. Detzler war für ihn nicht nur Spielführerin, sondern auch die Inte-grationsfigur der Moskitos. "Christine hat alles vorgelebt. An ihr konnten sich die anderen Spielerinnen immer aufrichten", trauerte Wegmann.
Mit 15 Jahren kam Detzler vom SC Alweiler nach Marpingen, feierte als A-Juniorin mit der JSG die Südwestmeisterschaft und spielte später mit den Moskitos in der zweiten Bundesliga. Dort kreuzten sich erstmals die Wege von ihr und Baski. "Im Moment ist alles sehr schwer für mich zu beschreiben", schilderte die Ungarin. Sie werde ihre Mitspielerinnen und das Marpinger Umfeld mit Sicherheit vermissen. "Um alles zu verarbeiten, brauche ich bestimmt noch einige Zeit", meinte die scheidende Rückraumspielerin.
"Ich kann mir Vicky gar nicht wegdenken. Ich bedauere sehr, dass sie geht", sagte Detzler nach den gemeinsamen fünf Jahren im Moskito-Schwarm. Eine nette Anekdote aus der Anfangszeit Baskis im Nordsaarland ist bei Detzler besonders hängen geblieben. Reihum waren die Spielerinnen für die Trikotwäsche zuständig, bis Baski an die Reihe kam. "Geht nicht, Waschmaschine kaputt", entgegnete die Ungarin in gebrochenem Deutsch. Zweimal vom Siebenmeterpunkt traf die am Knie verletzte Linkshänderin bei ihrem letzten Auftritt. Der 26:20-Erfolg gegen Ottersheim war für die DJK nur eine Formsache. "Über 45 Minuten bin ich mit der Leistung zufrieden", hakte Wegmann die Partie ab. In der Endabrechnung belegt sein Team Platz drei in der Tabelle. "Wir haben unser Minimalziel erreicht, was unter den gegeben Umständen in Ordnung ist", bilanzierte er. Momentan steht mit Rechtsaußen Julia Hoffmann vom Oberliga-Aufsteiger FSG Oberthal-Hirstein ein Neuzugang fest.
Die Tore für die DJK: Christine Detzler (7), Marina Bleimehl (7/1), Lisa Meier (3), Nadine Klein (3), Viktoria Baski (2/2), Britta Buchholz (1), Kristin Klos (1), Carolin Wegmann (1), Marie Kiefer (1).