Der lange Weg zum PCR-Test Corona-Schnelltest positiv – was muss ich jetzt tun?
Saarbrücken · Gesundheitsministerium, Gesundheitsamt, Patientenservice: Ein Beispiel für eine Odyssee durch den Behördendschungel.
Was muss ich tun, wenn ich per Schnelltest positiv auf Corona getestet wurde? Muss ich mich selbst um einen PCR-Test kümmern? Wenn ja, wie? Wo kann ich mich hinwenden?
Das sind Fragen, die zurzeit viele Bürgerinnen und Bürger im Saarland (und darüber hinaus) umtreiben. Deshalb haben wir genau diese Fragen als Auskunftswunsch dem saarländischen Gesundheitsministerium zukommen lassen. Am Montag als Mail, am Dienstag erneut als Mail. Keine Antwort. Dann habe ich angerufen. Bin aber nur bis zur Zentrale gekommen. Weitere Versuche, die Presseabteilung des Ministeriums zu erreichen, scheiterten.
Daraufhin habe ich es beim Gesundheitsamt des Regionalverbandes Saarbrücken versucht, Tel. (06 81) 50 60. „Herzlich willkommen beim Regionalverband Saarbrücken. Sie haben jetzt zwei Wahlmöglichkeiten: Bei Fragen rund um das Thema Corona drücken sie bitte nach dem Signalton die 1. Sie werden dann automatisch zu unserem Corona-Info-Telefon des Gesundheitsamtes weitergeleitet.“
Also die 1. „Herzlich Willkommen beim Corona-Info-Telefon des Gesundheitsamtes des Regionalverbandes Saarbrücken. Aufgrund der hohen Nachfrage sind alle Telefonleitungen belegt.“ Ausführliche Infos zu Corona, so die freundliche Männerstimme, gebe es auf einer Sonderseite im Internet unter www.regionalverband.de. Dort finde man auch Antworten auf häufig gestellte Fragen und so weiter. „Wenn Sie glauben, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben, wenden Sie sich an ihren Hausarzt.“ Wenn der Hausarzt (wie so oft in diesen Zeiten) nicht zu erreichen sei, solle man die Nummer 116 117 anrufen.
Dann tue ich natürlich sofort. „Willkommen bei der Patientenservice-Hotline elf-sechs-elf-sieben. Wenn Sie krank sind und medizinische Hilfe benötigen…, drücken Sie bitte die 1. Bei Fragen rund um das Thema Corona oder Impftermine drücken sie bitte die 2.“ Diesmal also die 2. „Wenn Sie Fragen zur Coronaschutzimpfung, zu Corona-Tests oder zum digitalen Impfnachweis haben, über die sie persönlich mit einem Mitarbeiter der Servicestelle des Bundesministeriums für Gesundheit sprechen wollen, drücken Sie bitte die 1.“
Also jetzt wieder die 1. Und da, oh Wunder, meldet sich doch tatsächlich eine menschliche Stimme. Eine Frau ist am Apparat, stellt sich höflich vor und fragt, was sie tun könne. „Ich bin positiv auf Corona getestet. Was muss ich jetzt tun?“ – „Sie müssen den Test beim Gesundheitsamt melden, anrufen oder per Mail.“ Das Gesundheitsamt entscheide dann, ob und gegebenenfalls wann ein PCR-Test gemacht werde. „Bei dem für mich zuständigen Gesundheitsamt ist immer besetzt“, wende ich ein. Und auf Mails werde auch nicht reagiert. „Dann können Sie auf der folgenden Webseite einen Termin für einen PCR-Test vereinbaren“, rät mir die gute Frau: www.eterminservice.de.
Die Seite habe ich aufgerufen und zunächst mal, um weiterzukommen, angegeben, dass ich Symptome habe. „Um Ihren Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus von einem Arzt abklären zu lassen, können Sie hier einen Code zur Buchung eines verbindlichen Termins abrufen. Geben Sie dazu PLZ und E-Mail an.“ Das habe ich dann gelassen – denn zum Glück bin ich ja nicht positiv getestet.
