Bildung Schnelles Internet für Schulen geplant

Saarbrücken · Das Land will die Schulen in den nächsten Jahren an das Glasfasernetz anschließen. Dafür stellt die Landesregierung bis zu 4,8 Millionen Euro bereit.

Die bunten Glasfaserkabel sorgen für ein schnelles Internet.

Die bunten Glasfaserkabel sorgen für ein schnelles Internet.

Foto: dpa/Jan Woitas

Das Land will die Kommunen dabei unterstützen, die Schulen in den nächsten Jahren an das Glasfasernetz anzuschließen. Dafür stellt die Landesregierung nach eigenen Angaben bis zu 4,8 Millionen Euro bereit. „Für ein zukunftssicheres Bildungssystem kommt der Digitalisierung eine wichtige Rolle zu“, sagte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU). Grundvoraussetzung dafür sei eine hochleistungsfähige Internetanbindung. Die sollen die Schulen im Rahmen des sogenannten „Giga- bitpakt Schulen Saar“ nun erhalten. Sie sollen an Gigabit-Netze angeschlossen werden, mit Bandbreiten von mindestens 1000 Mbit/s.

Um das für alle Schulen zu ermöglichen, sind nach Schätzungen der Staatskanzlei rund zwölf Millionen Euro erforderlich. Die Hälfte soll aus Fördermitteln des Bundes kommen, 4,8 Millionen Euro vom Land, die Kommunen müssten 1,2 Millionen Euro beisteuern.

„Die Schulträger entscheiden nach Herstellung der Anschlüsse selbst, welche Bandbreite gebucht wird“, sagte eine Sprecherin der Staatskanzlei gegenüber der SZ. Bei kleineren Schulen könne diese zunächst niedriger ausfallen und später beliebig erhöht werden.

Kommunen und Schulträger können in den nächsten Wochen entscheiden, welche Schulen an das Glasfasernetz angebunden werden. Insgesamt könnten laut Staatskanzlei mehr als 300 Schulstandorte profitieren. „Wir werben nachdrücklich für einen umfassenden Ausbau und gehen davon aus, dass die Schulträger alle noch unversorgten Schulstandorte zur Aufnahme in unsere Maßnahme anmelden“, sagte Hans.

Wie viele Schulen „unversorgt“ sind, ist laut Staatskanzlei Definitionssache. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur habe vergleichsweise hohe Anforderungen definiert, die bundesweit nur wenige Schulen erreichten. Die Definition orientiert sich an der Zahl der Klassen plus 1, multipliziert mit 30 Mbit/s. Im Saarland treffe dies nur auf rund zehn Prozent der Schulen zu, so die Sprecherin. Nach Angaben von Martin Luckas, Geschäftsführer des Saarländischen Landkreistages, müssen 340 Schulen an das Glasfasernetz angeschlossen werden.

Die Umsetzung des „Gigabitpakts“ soll über den eGo-Saar erfolgen. Sobald die Standorte feststehen, wird der Zweckverband die Fördermittel beim Bund beantragen. Danach werden die Aufträge ausgeschrieben. Ziel sei es, die Anschlüsse bis 2021 bereitzustellen, so die Sprecherin der Staatskanzlei. Allerdings sei man auf Tiefbau-Firmen angewiesen, die wegen des bundesweit intensivierten Breitbandausbaus zunehmend gefragt seien.

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