Ich muss sie nicht mal lesen, kann die Werbebotschaft einfach ignorieren. Vermutlich ahnen die Geschäftsleute mein Desinteresse und wechseln die Strategie. Egal, wo mein Auto parkt, meist klemmen gleich mehrere Flyer hinter meinen Scheibenwischern. Die knülle ich zusammen und nein, liebe Stadtbewohner, ich pfeffere sie nicht auf den Asphalt, sondern schmeiße sie ungelesen ins Auto oder in die Handtasche. Lästig und leider kontraproduktiv! Bei wechselhaftem Wetter sind die Reklame-Blätter aber die reinste Plage. Der Regen durchweicht zunächst die Hochglanz-Zettel, scheint danach die Sonne, saugen sie sich wie mit Sekundenkleber fixiert an die Scheibe. Wer den Fehler macht und sich mit Scheibenwischern samt Spritzwasser an den Flyern vergreift, wird sich wundern wie viel Dreck so ein kleiner Zettel hinterlässt. Dann wird der Weg zur nächsten Auto-Waschanlage unumgänglich. Wer sich das Geld für die Waschanlage sparen will, muss also kratzen.

Tja, und bei diesem Arbeitsvorgang kommt man nicht umhin, die Zettel auch zu lesen. Wenn Sie sich jemals darüber gewundert haben, dass Ihr Gegenüber Etablissements wie Cascade oder Sabrinas Traumschloss kennt, hat er vermutlich nur wie ich sein Auto freigekratzt. Ich hatte sogar schon die Vermutung, dass die Freudenhäuser der Stadt gemeinsame Sache mit den Auto-Waschanlagen machen. Aber das wäre dann ja ein gar zu schmutziges Geschäft.

Sie kennen auch ein schmutziges Geschäft? Dann schreiben Sie eine Mail an marija.herceg@gmx.de.