Schleppender Umsatz von E 10

Saarlouis. Der so genannte Biosprit E10 ist Anfang des Jahres an deutschen Tankstellen eingeführt worden. Viele Autofahrer waren sich unsicher über diese Neuerung und tankten weiterhin Super und Super Plus

 Der Absatz des neuen Treibstoffes E10 stellt die Tankwarte noch lange nicht zufrieden. Foto: dpa

Der Absatz des neuen Treibstoffes E10 stellt die Tankwarte noch lange nicht zufrieden. Foto: dpa

Saarlouis. Der so genannte Biosprit E10 ist Anfang des Jahres an deutschen Tankstellen eingeführt worden. Viele Autofahrer waren sich unsicher über diese Neuerung und tankten weiterhin Super und Super Plus. Wie sieht nun die Situation einige Monate nach der Einführung aus?Auffällig ist auf den ersten Blick bei der Araltankstelle in der Metzer Straße in Saarlouis, dass sie kein E10 mehr führt. Den Treibstoff gibt es dort schon seit vier Wochen nicht mehr. "Das ist natürlich nicht allgemein so", erklärt der Pächter, Norbert Schach. "Das wird von Station zu Station unterschiedlich gehandhabt. Bei uns gab es logistische Probleme für den Standort." Die Tankstelle unterhielt nur noch eine Zapfsäule mit Super und Super Plus, an der sich die Autos in die Schlange stellten. Den Biosprit hatte kaum jemand getankt.

Da der Platz in den Tanks nur begrenzt war und die Nachfrage nach dem alten Treibstoff so groß, hat Schach sich entschieden, E10 an dieser Station wieder abzuschaffen.

Aral bietet deutschlandweit E10 an 1300 Stationen an. Etwa 30 Prozent der Kunden tanken den Bio-Treibstoff.

Anders ist dies bei der Shell-Station an der Ludwigsstraße in Saarlouis. Dort heißt es, dass E10 sich "gut verkauft".

Die Pressesprecherin der Shell Deutschland, Cornelia Wolber, kann dies auf die gesamte Republik bezogen nicht bestätigen: "Die Akzeptanz der Kunden war letztendlich niedriger als in unseren Vorstellungen. Deshalb wird es noch nicht flächendeckend eingeführt. Wir wollen den Markt weiterhin beobachten."

Der Treibstoff E10 wurde im Februar eingeführt. Shell unterhält 2200 Stationen deutschlandweit. Verkauft wird der Biosprit aber nur bei der Hälfte, also bei 1100 Shell-Stationen, und das auch nur im Süden, Südwesten und Osten der Republik.

Bei den örtlichen Tankstellen fällt größtenteils auf, dass der neue Treibstoff nur vereinzelt getankt wird. "Es geht eher schleppend, aber es wird besser angenommen als vorher", berichtet Rainer Artis, Abteilungsleiter des Reifencenters von Globus Saarlouis, zu dem die dortige Tankstelle gehört.

Auch die Total, von der zwei Stationen an der A 620 in Höhe Lisdorf liegen, bestätigt, dass E10 nicht so gut angenommen wurde, wie erhofft. Manuel Fuchs, Pressesprecher der Total, sagt dazu: "Der Verkauf hat sich im Durchschnitt bei 20 bis 25 Prozent eingependelt. Ein Großteil der Kunden ist immer noch gegen E10. Es gibt noch keine Trendwende. Aber ein Preisanreiz ist weiterhin gegeben."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort