Schlapp - dank Noro-Virus
Quierschied/Regionalverband. Aus Quierschied erreichte die SZ am Freitag die Nachricht, dass dort vermutlich das Noro-Virus grassiert. Ein Patient meldete sich mit dem Hinweis, dass er selbst die Diagnose beim Arzt gestellt bekam. Und genau dieser Arzt habe ihm gesagt, dass er so viele Fälle von am Noro-Virus Erkrankten bisher noch nicht erlebt habe
Quierschied/Regionalverband. Aus Quierschied erreichte die SZ am Freitag die Nachricht, dass dort vermutlich das Noro-Virus grassiert. Ein Patient meldete sich mit dem Hinweis, dass er selbst die Diagnose beim Arzt gestellt bekam. Und genau dieser Arzt habe ihm gesagt, dass er so viele Fälle von am Noro-Virus Erkrankten bisher noch nicht erlebt habe. Wir fragten nach beim Gesundheitsamt des Regionalverbandes. Dort gibt Hygiene-Inspektor Michael Ruppenthal präzise Auskunft.
Dass in Quierschied die Erkrankung in letzter Zeit besonders häufig aufgetreten ist, kann er nicht bestätigen. Auch nicht, dass in anderen Städten und Gemeinden des Regionalverbandes besondere Ausschläge nach oben zu verzeichnen sind. Ruppenthal schaute in die Statistik und stellte fest: Seit Anfang des Jahres wurden in seinem Zuständigkeitsbereich mit allen zehn Kommunen insgesamt 400 Fälle bekannt. Die Meldepflicht bringt es an den Tag. Wobei man davon ausgehen könne, dass die Dunkelziffer sehr viel höher liegt. Denn: Nicht jeder, der sich übergeben muss und heftigen Durchfall beklagt, geht auch gleich zum Arzt. 400 gemeldete Fälle - das ist nach Meinung des Experten nicht beunruhigend: "Wir liegen im bundesweiten Trend". 2009 sei die Zahl der Ansteckungen höher gewesen.
Das Noro-Virus, sagt der Hygiene-Inspektor, ist hochansteckend. Und besonders für Babys, Kleinkinder und alte Menschen kann es gefährlich werden. Weil die Gefahr der raschen Austrocknung besteht. Also gelte es, bei Ansteckung sehr viel zu trinken, auch wenn's manchmal schwerfalle. Und, so rät Ruppenthal: Immer gründlich die Hände waschen, damit es mit einer Ansteckung gar nicht erst klappt.
Dem Internet (siehe unten) entnimmt man derweil, dass, ähnlich wie der grippale Infekt, auch die norovirus-bedingte Gastroenteritis vorwiegend in den Wintermonaten auftritt. Die Zahl der Neuerkrankungen steigt dann schnell um das Zweihundertfache gegenüber dem Sommer an und die Ausbrüche in Gemeinschaftseinrichtungen häufen sich. Für das Jahr 2009 erwartete das Robert-Koch-Institut in Berlin rund eine Million Noro-VirusErkrankungen - 100-mal mehr als noch 2001.