Schlagerstar und Frauenschwarm
Saarbrücken · „Symphonie des Lebens“ heißt das neue Album des Argentiniers Semino Rossi, mit dem der Sänger durch Deutschland tourt. Am Mittwochabend überzeugte er in der Saarlandhalle 2200 Zuschauer auch mit Anekdoten aus seinem Leben.
Schlagermusik ertönt in der Saarlandhalle. Ein Künstler schüttelt die Hände der zumeist weiblichen Fans, während er singend zur Bühne läuft: Das Publikum jubelt. Das Konzert des Schlagersängers Semino Rossi am vergangenen Mittwochabend war ein voller Erfolg. Wie gewohnt versprühte der Argentinier in der Halle seinen südamerikanischen Charme und flirtete auch schon mal mit den 2200 Besucherinnen im Saal. Dabei räumte er zur Sicherheit gleich mit ein paar Gerüchten auf: "Helene Fischer und ich haben nie etwas miteinander gehabt. Aber sie und Florian sind nette Menschen." Dabei vergaß er auch nicht zu betonen, dass seine Frau hinter der Bühne auf ihn warte. Dies tat der Stimmung im Saal jedoch keinen Abbruch. "Heute werden wir gemeinsam singen, tanzen und lachen", versprach er - und hielt Wort. Bereits beim ersten Song klatschte das Publikum voller Elan mit. Diese Begeisterung sollte sich im Laufe des Abends bis zu freudigem Schunkeln und sogar spontanen Paar-Tanzeinlagen im Zuschauerraum steigern. Mit einem Satz: Semino Rossi war ganz in seinem Element, der Musik. "Das Leben ist eine Symphonie - und Sie sind heute eine Teil dieser Symphonie", verkündete er. Am besten war der Sänger jedoch, wenn er spanische Titel interpretierte, etwa beim Song "Besame Mucho", bei dem sich südamerikanische Stimmung im Saal verbreitete, die noch durch die Meeres-Videos auf der Leinwand verstärkt wurden. "Diesen Titel hat eine Frau aus Mexiko komponiert", erklärte Rossi, und schon stürmten zu seinem nächsten Lied "Baila Morena Baila" einige kubanische Tänzer die Bühne. Als Semino Rossi jedoch den bekannten Song "Hallelujah" anstimmte, das Ganze nur mit zwei Akkustik-Gitarren untermalt, herrschte andächtige Stille im Saal, die erst endete, nachdem der Schlussakkord des Titels erklungen war. Wie bereits bei seinem Saarbrücker Auftritt auf der vergangenen Tour hatte der Künstler auch in diesem Jahr einen weiteren Gast aus Südamerika mitgebracht: den 86-jährigen Don Ignazio aus Kuba, der zusammen mit Rossi und dem Publikum "Guantanamera" anstimmte. Auch sonst war Rossis Respekt vor dem Alter mit Anekdoten aus seinem Leben oder auch dem Song "You raise me up", in spanischer Version für seine Mutter, stets präsent. Das Publikum dankte es ihm mit lautem Applaus. Erst nach mehreren Zugaben und einer über dreistündigen Show ließen die Zuschauer ihn wieder von der Bühne gehen.