Abends kann ich nicht besonders gut einschlafen, und nachts liege ich sehr oft stundenlang wach. Schlaftabletten möchte ich nicht einnehmen. Was kann ich tun?

Telefon-Doktor:

Zunächst ein Trost: Ein- und Durchschlafstörungen sind weit verbreitet und zunächst kein Grund zu großer Sorge. Schlafstörungen nehmen im Alter zu und lassen sich manchmal nur schwer von normalen altersbedingten Veränderungen des Schlafs unterscheiden. In den meisten Fällen liegen erfreulicherweise keine psychischen oder organischen Erkrankungen zugrunde. Dennoch werden Schlafstörungen von den meisten Betroffenen als ausgesprochen quälend und belastend empfunden. Schon das Betreten des Schlafzimmers löst bei vielen dieser Menschen die Sorge vor einer schlaflosen Nacht aus.

Die häufig gehörte Meinung, dass ältere Menschen weniger Schlaf benötigen als jüngere, ist falsch. Richtig ist dagegen, dass im Alter die Fähigkeit abnimmt, durchgehend und lange zu schlafen. Ihren Wunsch, ohne Schlafmittel auszukommen, kann ich durchaus nachvollziehen. Vielleicht helfen Ihnen die folgenden Hinweise.

Gerade bei älteren Menschen stelle ich häufig fest, daß diese relativ früh zu Bett gehen und zudem noch einen Mittagsschlaf machen. Dem Philosophen Friedrich Nietzsche wird das folgende Zitat zugeschrieben: "Schlafen ist kein geringes Kunststück, denn man muß den ganzen Tag dafür wach bleiben." An diesem Satz ist viel Wahres. Versuchen Sie auf den Mittagsschlaf zu verzichten. Ich weiß, daß dies für viele Menschen eine liebgewordene Gewohnheit ist, die den Tag gliedert und Sicherheit gibt. Versuchen Sie, sich von dieser Gewohnheit zu verabschieden. Gehen Sie vielleicht stattdessen eine halbe Stunde spazieren. Oder verabreden Sie sich mit Bekannten. Es gibt viele Möglichkeiten, das Mittagstief zu überwinden. Aber bekämpfen Sie die Müdigkeit nicht im Bett.

Abends sollten Sie erst dann zu Bett gehen, wenn Sie wirklich müde sind. Viele ältere Menschen gehen aus langjähriger Ge