Schlägerei vor Bahnhof endete beinahe tödlich

Saarbrücken. Wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung muss sich seit gestern ein junger Mann aus Homburg vor dem Landgericht verantworten. Der 20-Jährige hatte am Abend des 14. August 2010 vor dem Saarbrücker Hauptbahnhof einen Bekannten aus der Obdachlosenszene durch Schläge und Tritte beinahe umgebracht

Saarbrücken. Wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung muss sich seit gestern ein junger Mann aus Homburg vor dem Landgericht verantworten. Der 20-Jährige hatte am Abend des 14. August 2010 vor dem Saarbrücker Hauptbahnhof einen Bekannten aus der Obdachlosenszene durch Schläge und Tritte beinahe umgebracht.Der 35-Jährige, der sich seinen Lebensunterhalt damals zum Teil wohl durch das Sammeln von Pfandflaschen verdiente, wurde am Kopf lebensgefährlich verletzt, erlitt eine Hirnblutung.

Zum Prozessauftakt räumte der durchtrainierte 20-Jährige die Tat im Großen und Ganzen ein. Er betonte aber, dass er sein Gegenüber nicht habe töten wollen. Warum genau es an jenem Samstagabend zu dem Streit zwischen den beiden alkoholisierten Männern gekommen ist, blieb vorerst unklar. Zahlreiche Zeugen hatten den Vorfall in der Nähe der Bushaltestellen beobachtet. Eine Schülerin (16), die damals gerade mit ihren Freundinnen unterwegs war, berichtete: Zunächst habe sie den Lärm gehört und sich nichts dabei gedacht. Dann habe sie aber doch hingesehen und den blutüberströmten 35-Jährigen auf dem Boden liegen sehen. Kurz darauf sei der andere Mann mit einer Bierflasche in der Hand an ihr vorbei und habe gemurmelt: "Hoffentlich verreckt er."

Ein Zeuge erzählte, der Angeklagte habe gezielt auf den Kopf des am Boden liegenden Opfers getreten. Er sei anschließend stolz gewesen auf sein Tun und habe damit geprahlt. Ähnlich äußerte sich ein Pendler, der öfter vor dem Bahnhof wartet. Für ihn habe das zunächst wie eine Rangelei ausgesehen. Beide Männer seien aufeinander zu. Aber der 35-Jährige habe keine Chance gehabt. Daraufhin, so der Zeuge weiter, habe er den 20-Jährigen weggedrängt. Ihm gegenüber sei der junge Mann dann friedlich gewesen. Der Prozess wird fortgesetzt. wi

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