Schinkelkirche soll als Kulturort überregional bekannt werden

Bischmisheim. Das zwischen 1822 und 1824 nach Plänen des Baumeisters Karl Friedrich Schinkel errichtete Gotteshaus gilt neuesten Studien zu Folge als Idealbild einer evangelischen Dorfkirche. Mit ihrem achteckigen Grundriss gehört die Schinkelkirche zweifelsfrei zu den bedeutenden Kulturdenkmälern der Saarregion

Bischmisheim. Das zwischen 1822 und 1824 nach Plänen des Baumeisters Karl Friedrich Schinkel errichtete Gotteshaus gilt neuesten Studien zu Folge als Idealbild einer evangelischen Dorfkirche. Mit ihrem achteckigen Grundriss gehört die Schinkelkirche zweifelsfrei zu den bedeutenden Kulturdenkmälern der Saarregion. Für Berta Haag war sie derart wichtig, dass sie damit ihr Vermächtnis verknüpfte und ihr Haus der Kirchengemeinde vererbte. 60 000 Euro brachte der Verkauf. Das war die Basis dafür, ein "langfristiges Konzept für eine selbstständige Finanzierung der Kirche" zu entwickeln, erklärt Gemeindepfarrer Horst Gaevert. Das fand seine Form in der "Stiftung Schinkelkirche". Am 25. August dieses Jahres formierte sich der siebenköpfige Stiftungsrat, dem Delf Slotta (Foto: SZ) vorsteht. Slotta ist Vorsitzender des Kulturrings Bischmisheim und Experte für die Industriegeschichte der Region in Diensten der Stiftung Industriekultur Saar. Pfarrer Horst Gaevert gehört dem Gremium als Vizevorsitzender an. Hinzu kommen in kulturellen, sozialen und finanziellen Dingen beschlagene Gemeindeglieder und Freunde der Schinkelkirche. Denn die Kirche erhalten, heißt auch ihren "Bekanntheitsgrad zu steigern", wissen die beiden. Das heißt, "die Dinge, die hier laufen, zu professionalisieren und von der lokalen auf die überregionale Ebene heben", stellt Delf Slotta fest. Mit Konzerten der "Akademie für Alte Musik" und den von ihr veranstalteten "Tagen der Alten Musik" oder Gastspielen der "Saarbrücker Sommermusik" ist dafür bereits der Boden bereitet. Kultur im weiten Sinn soll weiter Thema bleiben. "Sehr offen" sei man für Vorschläge, die "in den inhaltlichen Kanon passen." So denkt der Stiftungsrat daran, analog zum achteckigen Bau, eine "Bischmisheimer Runde" ins Leben zu rufen, die über Gott und die Welt spricht. Auch die von Pfarrer Gaevert zufällig in Glienicke im Norden Brandenburgs entdeckte Feldkirche, die Baumeister Schinkel ebenfalls in Rundform errichtet hat, könnte ein Punkt im aufzubauenden Netzwerk werden. Klassizismus an der Saar, die Bedeutung Preußens in der Region wären mögliche Themen. Oberstes Ziel ist, einen Freundeskreis der Schinkelkirche aufzubauen. So sprechen am 24. November auf Einladung der Stiftung im Evangelischen Gemeindehaus Dr. Kristine Marschall vom Landesdenkmalamt über den Kirchenbau an der Saar zu Beginn des 19. Jahrhunderts und Dr. Gerd Brosowski, Mitglied des Stiftungsrates, Direktor des Otto-Hahn-Gymnasiums und Mathematiker über die Schinkelkirche als Kleinod der Geometrie: Auf dass das Bischmisheimer Wahrzeichen nicht nur in der Nacht leuchtet. sgInfo bei Pfarrer Horst Gaevert, Tel. (06 81) 89 41 57 und Delf Slotta, Tel. (06 81) 87 87 71.

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