Schifffahrtsamt in schwerer See

Saarbrücken. Die von Gewerkschafts- und Personalratsvertretern bekannt gemachten Pläne der schwarz-gelben Bundesregierung, das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) mit 200 Beschäftigten bis 2020 zu schließen (die SZ berichtete), schlagen hohe Wellen

Saarbrücken. Die von Gewerkschafts- und Personalratsvertretern bekannt gemachten Pläne der schwarz-gelben Bundesregierung, das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) mit 200 Beschäftigten bis 2020 zu schließen (die SZ berichtete), schlagen hohe Wellen. Der saarländische FDP-Bundestagsabgeordnete Oliver Luksic bestritt gestern vehement, dass Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) den Saarbrücker Standort aufgeben wolle. "Es gibt weder einen Plan, noch steht das irgendwo schriftlich, dass das WSA Saarbrücken geschlossen wird", sagte Luksic der SZ. Es sei lediglich vorgesehen, dass das Saarbrücker WSA zu einer Außenstelle herabgestuft werde. Dabei werde der Personalbestand von 200 auf etwa 180 bis 190 Stellen verkleinert, versicherte Luksic. WSA-Personalratschef Peter Folz (Verdi) sagte der SZ: "Die FDP ist die treibende Kraft hinter der Geschichte. Dass Herr Luksic nicht damit einverstanden ist, dass die Schließungspläne an die Öffentlichkeit kommen, ist sonnenklar." Saar-Verkehrsminister Heiko Maas (SPD) lehnte etwaige Pläne der Bundesregierung, das Wasser- und Schifffahrtsamt zu schließen, ab. Wie er im SR sagte, würde damit die letzte Bundesbehörde aus dem Saarland verschwinden. Ramsauer warf er vor, nicht zu bedenken, dass nach dem Bergbauende der Güterverkehr auf der Saar durch den Bedarf an Importkohle stark zunehmen werde. Bereits bei der Bundeswehrreform habe das Saarland einen überproportionalen Verlust von Dienststellen verkraften müssen. Maas forderte, die Pläne von Verkehrsminister Ramsauer zu stoppen. Ähnlich argumentierte Linksparteichef Rolf Linsler, der Maas aufforderte, sich für den Erhalt des WSA Saarbrücken einzusetzen. Die Saarbrücker OB Charlotte Britz (SPD) forderte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) auf, sich in Berlin in aller Deutlichkeit für den Verbleib der Bundesbehörde in Saarbrücken stark zu machen. dikFoto: dpa

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